Leverkusen Kinder- und Jugendchor begeistert die Gäste

Leverkusen · Wenn es draußen schneit und der Nikolaus zu den Kindern kommt, dann ist Weihnachten nicht mehr weit. Die Chorspatzen - drei bis fünfjährige Akteure des Leverkusener Kinder- und Jugendchores - hatten mit den Größeren schon einige vorweihnachtliche Lieder gesungen, als der bärtige Mann mit dem langen, roten Mantel passend zum Titel "Sei gegrüßt, lieber Nikolaus" durch die Tür trat.

 Von den Chorspatzen bis zu den älteren Mitgliedern des Kinder- und Jugendchores waren alles Sänger in das ungewöhnliche Konzert eingebunden.

Von den Chorspatzen bis zu den älteren Mitgliedern des Kinder- und Jugendchores waren alles Sänger in das ungewöhnliche Konzert eingebunden.

Foto: UM

In der voll besetzten Wiesdorfer Christuskirche präsentierte das Ensemble am ersten Sonntag im Advent sein Weihnachtskonzert. Doch abgesehen vom Titel "S(w)ingende Weihnacht" war alles anders als in den Vorjahren.

Denn diesmal sangen die Beteiligten nicht ausschließlich zu Herzen gehende und besinnliche Weihnachtslieder. Sondern legten vielmehr den Fokus auf kleine Momente der Gemeinschaft, die durch Singen und Zuhören am Rande des Festtagstrubels entstehen können und sollen. Unterbrochen durch Chorwerke wie "Es ist für uns eine Zeit angekommen", "Fröhlich soll mein Herze springen" oder "Es kommt ein Schiff geladen" mimte Jonas Windmann einen Obdachlosen, der es in der überfüllten Unterkunft nicht aushält und in den Bahnhof flüchtet. Dort hatte er im Müll eine CD mit Weihnachtsliedern gefunden. Nun will er Passanten animieren, die Musik mit ihm zu hören und Lieder zu singen. Alle sind in Eile. Erst eine junge Mutter findet Zeit und erzählt, in ihrer Familie werde viel gesungen. "Wer Musik mag, ist ein netter Mensch", urteilt der Obdachlose schließlich. Nach dem eineinhalbstündigen Konzert wurden Kaffee und Kuchen angeboten, der Verkaufserlös ist für Fahrten und Notenmaterial bestimmt.

Seit dem Sommer hatten die künstlerischen Leiter Nicole Jers, Martin te Laak und Mirjam te Laak die Stücke einstudiert. Die intensive Probenarbeit hat sich ausgezahlt, das war deutlich zu hören. Mit wunderschönem Gesang, hell und klar, je nach Titel mal jazzig, groovig oder swingend, erklangen die alten Weihnachtslieder im neuen Gewand und zugleich gut abgestimmt auf die Begleiter David Mertin (Klavier), Torsten Kolb (Bass), Jonas Donker (Schlagzeug) und Lea Teubert (Querflöte).

Eine Wiederholung in der Christuskirche sei sehr gut denkbar, sagte Margret Dreibholz, stellvertretende Vorsitzende, die sich die Aufgabe seit 25 Jahren mit dem Vorsitzenden und Ehemann Manfred teilt. Die Christus-König-Kirche in Küppersteg im vergangenen Jahr sei einfach zu groß und zu kalt gewesen.

(gkf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort