Leverkusen Kießling zeigt Fans sein Heimat-Stadion

Leverkusen · Bei einer von ihm geführten Stadiontour mit rund 40 Anhängern spricht der Publikumsliebling auch über seine Zukunft im Verein.

 Mit Vereinsidol Stefan Kießling durch die BayArena - für diese Anhänger der Werkself war es ein höchst unterhaltsamer Nachmittag

Mit Vereinsidol Stefan Kießling durch die BayArena - für diese Anhänger der Werkself war es ein höchst unterhaltsamer Nachmittag

Foto: Uwe Miserius

Rund 40 Fußballfans von Bayer Leverkusen erleben eine ganz besondere Stadiontour. Zwei Stunden lang gibt Stefan Kießling einen persönlichen Einblick in die Bay-Arena und verrät am Schluss sogar, was er in der nächsten Saison vorhat.

Eigentlich war Beate Mertens aus einem anderen Grund auf die Webseite von Bayer Leverkusen gesurft. Aber dann sah der Fußballfan das ganz besondere Angebot des Clubs: Eine Stadiontour mit Stefan Kießling. Da hat die Düsseldorferin, die seit der kurzfristigen Austragung der Leverkusener Heimspiele in der Landeshauptstadt vor neun Jahren eingefleischter Bayer-Fan ist, nicht lange gezögert. "Auch, weil ich unbedingt endlich sein Autogramm auf meinem Trikot haben wollte", sagt Mertens und strahlt. Denn Kießling hat das Shirt im Verlauf der der der Tour durch die BayArena natürlich signiert.

Mertens ist begeistert: "Ich fand es toll, ,Kies' persönlich zu treffen. Man weiß ja, dass er relativ offen ist", meint die Düsseldorferin, für die es bereits die dritte Stadiontour war. "Aber es war diesmal ganz anders. Es ging mehr um persönliche Erlebnisse." So berichtete Kießling von seinem ersten Tor, kuriosen Begegnungen mit Jogi Löw und vielen anderen Dingen, die ihm gerade in den Sinn kamen. "Es sind viele Erinnerungen hochgekommen", sagt Kießling. "Ich habe sicher auch einiges erzählt, was in der Öffentlichkeit noch nicht bekannt ist."

Vor der Tour sei er sogar etwas nervös gewesen, räumt der 34-Jährige ein. Doch das verflog schnell. "Es war dann zu spüren, dass es den Leuten gut gefallen hat", sagt der Publikumsliebling, der am 3. März beim Auswärtsspiel in Wolfsburg zu einem 400. Einsatz in der Bundesliga gekommen war. 442 Mal stand er inzwischen für Bayer 04 auf dem Platz. Längst ist Leverkusen zu seiner Heimat geworden. "Definitiv stimmt das", betont der Stürmer. "Das sieht man ja auch jetzt an den Planungen."

Denn Kießling führte nicht nur durch die Tour, er beantwortete den Bayer-Fans im Nachgang auch noch einige Fragen. Die nach seiner Zukunft etwa - schließlich beendet die Identifikationsfigur nach dieser Saison seine sportliche Karriere. Ein Abschiedsspiel könnte es geben, doch zunächst gelte es, seine künftige Tätigkeit abschließend zu klären. "Es wird sich in den nächsten drei Wochen entscheiden", versprach Kießling den Fans. "Die Gespräche laufen." Dem zertifizierten Sportmanager schwebt eine Rolle als Bindeglied zwischen Geschäftsstelle und Mannschaft vor.

Im Herbst will der Sportler seine neue Tätigkeit aufnehmen. "Nach dem Pokalfinale gehe ich mit meiner Familie auf Reisen. Danach möchte ich auch einfach mal ein wenig die Füße hochlegen und ein paar Golfturniere spielen", blickt Kießling nach vorn. "Ab 1. Oktober soll es dann losgehen. Zumindest hoffe ich, dass ich das so durchbekomme."

In der Bundesliga wünschen sich die Bayer-Fans einen würdigen Abschied für den Spieler, der im Sommer zwölf Jahre dem Verein angehören wird. "Ich spekuliere natürlich ein wenig auf das letzte Spiel gegen Hannover", sagt der Stürmer. "Aber damit das klappt, müssen wir bis dahin unsere Ziele erreicht haben." Ob nicht ein Tor im Pokalfinale ein noch schönerer Ausstieg aus dem Profifußball sei, hakte ein Fan nach. "Wir müssen doch mal die Kirche im Dorf lassen", antwortete Kießling lächelnd.

Es war zu spüren, dass "Kies" die persönliche Tour viel Spaß gemacht hat. Ob es bei dem einen Mal bleibt? "Ich glaube, man könnte so etwas häufiger mit einbinden", sagt der Torjäger. "Vielleicht könnte ja alle zwei Monate ein Profi dazukommen." Falls es soweit kommt, wird Bayer dies wohl wieder nur auf der eigenen Homepage (www.bayer04.de) ankündigen - sonst würde der Andrang wohl zu groß.

(RP)
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