Leverkusen "Kieß" und Co. schaufeln für Verkehrsschule

Leverkusen · Die Werkselfprofis samt Trainer Heiko Herrlich packten gestern spontan bei der Aufhübschung der städtischen Verkehrsschule an. Insgesamt arbeiteten 55 Bayer-04-Mitarbeiter bei der diesjährigen Aktion "Wir (04) helfen" mit.

 Stürmer Stefan "Kieß" Kießling hatte sich wie die übrigen Helfer ein passendes T-Shirt und Handschuhe übergestreift und packte ordentlich beim Löcherverfüllen zu. Seine Mannschaftskollegen taten es ihm gleich.

Stürmer Stefan "Kieß" Kießling hatte sich wie die übrigen Helfer ein passendes T-Shirt und Handschuhe übergestreift und packte ordentlich beim Löcherverfüllen zu. Seine Mannschaftskollegen taten es ihm gleich.

Foto: Matzerath

Wohl ein jedes Kind aus Leverkusen fährt oder fuhr einmal in seinem Leben über die kleinen Straßen der städtischen Verkehrsschule an der Robert-Koch-Straße in Opladen, um die Regeln des Verkehrs zu erlenen. Das lief und läuft schon seit Jahren so. Damit das aber so bleiben kann, muss das Gelände gepflegt werden. Rund 55 Mitarbeiter von Bayer 04 sorgten gestern mit dem Projekt "Wir(04) helfen" dafür, dass der Platz auf Hochglanz gebracht wurde - mit prominenter Unterstützung.

Bagger fuhren umher, Spaten landeten in lockerer Erde. Und tatsächlich roch es nach harter Arbeit. Malerarbeiten im Schulungsraum, Grünschnitt- und Baggerarbeiten und die Entsorgung alter Steinplatten fielen in den Aufgabenbereich der freiwilligen Helfer. "Wir haben uns bewusst für eine Institution entschieden, an der möglichst viele Kinder partizipieren können", betonte Jörg Kappenhagen. Der 41-Jährige ist beim Bundesligisten Leiter im Bereich Soziales Engagement.

Bereits zum dritten Mal möbeln die Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen freiwillig eine Einrichtung in der Stadt auf. Mit viel Herzblut sind sie bei der Arbeit. Eine Arbeit, die intern sehr beliebt ist. Schließlich kann nicht nur etwas Gutes getan werden, zeitgleich ist es den Freiwilligen möglich, sich ein wenig zu bewegen und den Schreibtisch für einen Tag zu verlassen. Viele von ihnen hatten in ihrer Jugend ganz persönliche Erfahrungen mit der Verkehrsschule gemacht. "Früher erschien mir der Platz hier riesig. Aber er ist dann doch sehr überschaubar", gestand zum Beispiel Nick Behnke. Damals hatte der jetzt 28-Jährige, der bei Bayer 04 im Ticketing arbeitet, vor Ort für seinen Mofaführerschein ganz praktisch gelernt. Eine für ihn besondere Erinnerung. Und es sei ein "echt cooles Gefühl, zwölf Jahre später zurückzukommen und den Platz für Kinder der Stadt wieder schön zu machen", merkte er gestern begeistert an.

Aber weil die rund 55 Freiwilligen keine ausgebildeten Maler, Tischler oder Gartenarbeiter sind, erhielten sie Unterstützung - von Profis, die sich auf diesen Gebieten auskennen. Fleißige Hände der Lebenshilfe, die auch auf Menschen mit Handicap setzt, hatten einige Tage zuvor Tischlerarbeiten erledigt und mit speziellen Mitteln die Fahrbahnmarkierungen erneuert.

Auch die Spieler der Werkself nahmen die Profi-Tipps dankend an. Rund 15 von ihnen waren spontan nach dem Training am Vormittag nach Opladen gekommen - statt zum Videostudium ging es zum Steineschleppen. Während Fanliebling Stefan Kießling den Spaten schwang, steuerte Dominik Kohr einen Bagger über das Gelände. Und Leon Bailey hatte seine liebe Mühe, Karim Bellarabi, der am Steuer eines Wagens saß, zu erklären, in welche Richtung er nun fahren muss.

Letzterer verriet zwar, er habe als Kind nie einen solchen Übungsplatz betreten, wie allen Spielern aber stand ihm der Spaß - nicht nur an der guten Sache - ins Gesicht geschrieben. "Es ist schön, mit der Mannschaft etwas ganz Anderes zu machen", sagte er.

Cheftrainer Heiko Herrlich schleppte indes Steinplatten in einen Container. Jeder Mensch, so glaube er, trage eine soziale Ader in sich. "Meine Eltern waren Pädagogen an einer Sonderschule. Ich glaube, das hat mich geprägt", erzählte der Fußballlehrer während der Arbeit.

(brü)
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