Postskriptum Blick Auf Die Woche Kein Recht auf einen Parkplatz

Leverkusen · Statt neue Konzepte für die Fahrt zum Klinikum zu entwickeln, wird der vermeintlich einfachste Lösungsweg beschritten: Es werden noch mehr Parkplätze angelegt.

Momentan ist das Gedränge am Klinikum in Schlebusch groß: Viele sind überrascht, wie wenig Parkplätze es für diesen Gesundheitsstandort gibt. Dabei war die Notlage seit Jahrzehnten absehbar. 1956 wurde das Städtische Krankenhaus mit 429 Betten offiziell eröffnet. Eine Einrichtung, die wunderschön weitläufig an der Dhünn und in einem Parkgelände angesiedelt war. Schon 1965 erfolgte der Ausbau auf 775 Betten. Die nächsten Jahre bis heute waren fast immer geprägt von Erweiterungen und zusätzlichen Abteilungen: Geriatrie, Schwesternschule und Wohnheim, das Medi-Lev und das Physiozentrum. Derzeit wächst das Krankenhaus wieder in die Höhe.

Der Gesundheitspark steigerte im medizinischen Bereich seine Leistungen, machte das Klinikum zu einer attraktiven Adresse.

Was bei all dem fehlte, das ist der Weitblick, genügend Parkraum zu schaffen. Sicher, dies lässt sich aus heutiger Sicht leicht sagen, aber in Leverkusen hat diese mangelnde Zukunftssicht System. Nehmen wir ein anderes Beispiel: das Bayer 04-Fußballstadion. Auch an der BayArena mangelt es an Veranstaltungstagen an ausreichend Parkflächen. Stadion wie Klinikum stehen heute an falschen Standorten, weil es eigentlich - außer nach oben - keine ordentlichen Erweiterungsmöglichkeiten mehr gibt. Auch wenn es den Mitarbeitern des Klinikums nicht gefällt: Sie haben keinen Anspruch auf einen gesicherten Parkplatz. Da geht es ihnen nicht anders als allen städtischen Bediensteten im Rathaus oder Verwaltungszentrum Opladen. Auch diese Beschäftigten wie alle Mitarbeiter von Unternehmen in Zentren müssen sehen, wo sie Stellplätze finden, die sie gegebenenfalls teuer bezahlen müssen. Die neuen Parkplätze am Karl-Carstens-Ring finanziert jetzt aber der Steuerzahler. Ist das richtig?

(RP)
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