Leverkusen Katzen durch Schlagfalle verletzt und getötet

Leverkusen · Schon drei Tiere wurden möglicherweise durch eine versteckte Schlagfalle im Ortsteil Fixheide schwer verletzt. Zwei von ihnen mussten eingeschläfert werden.

Tierquälerei: Fälle in NRW
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Fälle von Tierquälerei in NRW

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Foto: Theo Titz

Das Veterinäramt und der Tierschutzverein raten Katzenbesitzern in Fixheide zu größter Vorsicht. Möglicherweise wurde in der Nähe der Maybachstraße oder im Bürgerbusch eine Schlagfalle aufgestellt, die den Tieren schwerste Verletzungen zufügt. "Es wurden in der letzten Zeit schon drei Katzen mit ähnlichen Verletzungen ins Tierheim gebracht", berichtet Gerd Kortschlag vom Verein Tierschutz Leverkusen. Bei zweien sei das komplette Fell abgerissen gewesen. Sie hätten eingeschläfert werden müssen. Ein drittes verletztes Tier wurde am Dienstag aufgegriffen und befinde sich nun in tierärztlicher Behandlung.

"Wir vermuten, dass die Katzen in ein größeres Fangeisen geraten sind, das wie eine Bärenfalle zuschnappt", sagt Kortschlag. "Die Tiere hängen dann mit einer Pfote oder dem Schwanz darin und kämpfen so lange, bis sie frei oder tot sind." Gefunden habe man bislang keine Falle. Die Suche ist allerdings auch nicht einfach. "Das Gebiet, in dem die Katzen gefunden wurden, besteht aus einer großen Wiese, viel Gebüsch und grenzt direkt an den Bürgerbusch", berichtet der Leverkusener Amtstierarzt, Dr. Kurt Molitor. Mitarbeiter des Veterinäramtes seien bereits zwei Mal vor Ort gewesen und hätten mit Bürgern gesprochen. "Wir haben aber noch keine Hinweise auf eine oder mehrere Fallen." Auch nicht darauf, wer die Tierfallen aufgestellt haben könnte.

Sollte ein Täter erwischt werden, muss er mit empfindlichen Strafen rechnen, die im Tierschutzgesetz, das für Wirbeltiere gilt, festgelegt sind. "Niemand darf einem Tier Leiden, Schmerzen oder Schäden zufügen", sagt Molitor. "Sonst gibt es ein Strafverfahren, das mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro oder Gefängnis enden kann." Schlagfallen seien in Deutschland verboten und dürften nur bei der Schädlingsbekämpfung gegen Hausmaus, Hausratte und Wanderratte eingesetzt werden. "Und dann auch nur fachmännisch und so, dass keine anderen Wirbeltiere gefährdet werden." Jäger verwendeten keine Schlag-, sondern Lebendfallen.

Der Tierschutzverein bittet Anwohner und Spaziergänger, auf verletzte Tiere zu achten und Auffälligkeiten sofort unter Telefon 02171- 299-401 oder -405 (8 bis 17 Uhr) zu melden. Auch das Veterinäramt nimmt Hinweise unter 0214 406-3900 entgegen. "Freigänger-Katzen in dem Gebiet sollten vorerst im Haus bleiben, bis geklärt ist, woher die Verletzungen stammen", rät Gerd Kortschlag.

(sug)
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