Leverkusen Seitenhieb auf Bürgermeister und die Leverkusener Lokalpolitik

Leverkusen · Leverkusens kleinste Sitzung (LKS) ist die kabarettistische Alternative zum traditionellen Sitzungskarneval in Leverkusen. Die 30 Gelegenheits- und Antijecken, die für den Inhalt bei der LKS sorgen, hatten am Wochenende viel Freude.

 Ob er auch über die Puppenspieler im Scala gelacht hätte?: Kabarettist Mark Welte nahm sich bei der LKS das Thema "Flüchtlinge" vor.

Ob er auch über die Puppenspieler im Scala gelacht hätte?: Kabarettist Mark Welte nahm sich bei der LKS das Thema "Flüchtlinge" vor.

Foto: Uwe Miserius

Charla Drops als Schlafloser Clown und Kabarettist Özgür Chebe wussten auch zu überzeugen. Durch die Sitzung "babbelten" Moritz Boddenberg und "Gündä" alias Wolfgang Müller-Schlesinger im hessischen Dialekt, immer mal wieder unterbrochen von "Anchorman" Michael Sabel mit seinen LKS-Nachrichten. Zum 19. Mal fand die LKS an diesem Wochenende im Kulturausbesserungswerk statt und ist aus dem Leverkusener Karneval nicht mehr wegzudenken.

Unter dem Motto "Heimat" freute sich unter anderem Moderator Moritz, dass "man endlich einen Bürgermeister in der Stadt habe, der größer als 1,50 Meter sei und keinen Bluthochdruck habe". Schauspieler und Kaberettist Mark Welte sprach über die aktuelle Flüchtlingssituation, Andreas Bender sorgte mit seinem Lokalkabarett für starkes Gelächter.

Für einige Gäste ist die Sitzung allerdings immer wieder Neuland. Zum Beispiel für Axel Mörer. Der 54-jährige stammt aus Manfort, wohnt seit 33 Jahren in Bonn. "Mein Freund hat mich heute mit hierher gebracht. In Bonn ist beim Karneval wesentlich mehr los, aber er wollte mich überzeugen, dass in Leverkusen auch gute Sitzungen zu finden sind", sagte er uns, als er zeitgleich die Künstler beim Einlauf mit einem mitgebrachten Wischmob segnete. Spaß hatte Mörer sichtlich.

Herbert Klemisch, Vorsitzender des nach dem Tod von Initiator Johannes Boddenberg gegründeten Vereins "Kabarett meets Karneval", erinnert sich: "1998 haben wir die erste LKS veranstaltet. 2001 hatten wir dann zwei Sitzungen pro Jahr und 2003 zogen wir ins KAW um." Von da an stieg die Nachfrage so stark, dass man 2009 sogar sechs Sitzungen abhielt.

2013 zog man dann wegen des größeren Fassungsvermögens in die KAW-Veranstaltungshalle. Drei Tage lang erhalten seitdem die Gäste ein jeweils fünfstündiges Programm. Wem das immer noch nicht genug war, der konnte an diesem Wochenende im Anschluss im kleinen Saal nebenan mit Tanzmusik von den Old Bones die After Hour genießen oder sich vom langen Sitzen erholen. Info: www.lks-lev.de

(hawk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort