Leverkusen Flotte Karotten stellen zwei Prinzen in Holzhausen

Leverkusen · Die Aufregung des Abends dauerte nur kurz. Unbemerkt von den meisten Besuchern der 10. Kostümsitzung der Freunde des Holzhausener Karnevals im Pfarrheim von Sankt Maurinus schrillte am Samstag eine Alarmglocke.

 Dürfen wir vorstellen: Prinz Holger I. mit Prinz (nicht Prinzessin) Petra I. von und zu Holzhausen.

Dürfen wir vorstellen: Prinz Holger I. mit Prinz (nicht Prinzessin) Petra I. von und zu Holzhausen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ein Besucher hatte die Türe geöffnet und den Alarm ausgelöst, der in diesem Moment durch die laute Musik übertönte wurde. Tontechniker Jan Heidkamp reagierte umgehend und schloss die Tür. Der Spuk war vorbei, noch ehe jemand aus dem Publikum im Saal hellhörig wurde. Diese Kostümsitzung - neun Frauen mit grünen Perücken stachen als "Ampelfrauen" hervor - sei gewiss nicht die letzte, sagte Bernd Lorenz, Vorsitzender der "Freunde des Holzhausener Karnevals", die diesem Jahr ihr 24-jähriges Bestehen feiern. Bekannt ist Holzhausen vor allem wegen des kleinsten Leverkusener Narrentrecks, bei dem die Regenten am Tulpensonntag per Muskelkraft über die Straßen gezogen werden.

 Das junge Gemüse der Flotten Karotten zeigte flotte Tänze.

Das junge Gemüse der Flotten Karotten zeigte flotte Tänze.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Vor zehn Jahren wurden einige dieser Wagenzieher durch Jüngere ersetzt. Weil das den Mitwirkenden gar nicht gefiel und sie damals nicht einfach abtreten wollten, gründeten sie die erste Lützenkirchener "Ehrendorfgarde" mit dem Namen "Flotte Karotten". Inzwischen ist die Gruppe aus dem Holzhausener Karneval nicht mehr wegzudenken. Zum ersten Mal stellen sie nun mit Prinz Holger I. (Schwarz) und Prinz Petra I. (Nett) gleich zwei Prinzen. "Ich fühle mich zwar als Prinzessin, bin aber Prinz", sagte Petra I. (45) lachend, die mit ihrem langen, weißen Kleid samt goldenem Diadem auf schwarzen Locken stark an Dornröschen erinnert, während ihr Kollege als staatser Prinz im weiß-grünen Ornat daher kommt. "Wir sind traurig", sagten die "Prinzen" unmittelbar vor dem Auftritt, "es ist unser letztes Heimspiel mit unserem Hofstaat, seit Tagen haben wir uns darauf gefreut." Sie seien "so was von stolz, hier auf der Bühne stehen und mit euch durch die Session feiern zu können", riefen die Prinzen kurz darauf dem gut gelaunten Publikum zu. Ehe sie ihren Prinzentanz zum Lied "Einmol Prinz zo sin" und "Shut up and dance" starteten, führten das "junge Gemüse" (die jungen Karotten) und die Erwachsenen ihre Tänze vor.

Spätestens als drei andere Mitwirkende den begeisterten Narren ihr selbst komponiertes Lied "Alaaf" vortrugen gab es kein Halten mehr. Da tanzten die Jecken auf den Tischen und schunkelten im Takt. Unter anderem ebenfalls bei dem jecken Trubel dabei: das Kinderprinzenpaar der KG Rheinkadetten, das Neustadtfunken-Tanzcorps, die Musikgruppe Joker Colonia, Ex-Mariechenprinz Elke I., Büttenredner Kai Kramosta sowie das Dellbrücker Boore-Schnäuzer Ballett.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort