Leverkusen Junge Union: "Sicherheit darf nicht an Kosten scheitern"
Leverkusen · Nachwuchspolitiker stellten diese Woche ein Themenpapier mit vier Schwerpunkten vor.
Wohnungsbau, Infrastruktur, Flüchtlinge und Sicherheit. Das sind die vier Themen, mit denen sich die Junge Union (JU) in Leverkusen im vergangenen Jahr tiefgründiger befasst hat. Daraus entwickelt haben die Jungpolitiker eine kleine Broschüre, mit der sie die große Politik anstoßen wollen.
Beim Thema Wohnungsbau sieht die JU dringenden Bedarf an bezahlbaren Wohnraum: "Wir sprechen uns für einen gesunden Mix aus", sagt Vorsitzender Lucas Melzig und meint: Sowohl Sozialwohnungen als auch klassische Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser sollten gebaut werden, ebenso wie bezahlbare Appartements für die künftigen Studenten der Fachhochschule.
Allerdings sollte beim sozialen Wohnungsbau auf Hochhäuser und Plattenbauten verzichtet werden, ebenso wie auf eine "überproportionale Bebauung". Auch Mehrgenerationenhäuser, wie in der neuen Bahnstadt, begrüßen die Jungpolitiker.
Beim Thema Infrastruktur will sich die JU für W-lan in Wupsi-Bussen und eine Erweiterung der Buslinien in den Nachtstunden einsetzen. "Zumindest freitags, samstags und vor Feiertagen fänden wir es gut, wenn die Nachtlinie, die stündlich zwischen 0 und 2 Uhr fährt, auch noch um die Taktung um 3 Uhr ergänzt würde", sagt Vorstandsmitglied Jannik Klein (23). Seine Begründung: "Am Wochenende sind die jungen Leute länger unterwegs, wollen dann günstig nach Hause kommen und sich nicht ein Taxi rufen müssen."
Die Integration von Flüchtlingen, sagt die JU, müsste durch entsprechende Konzepte gefördert werden. "2015 sind viele Menschen nach Leverkusen gekommen, und obwohl die Unterbringung schwierig war, hat es die Verwaltung wirklich großartig gelöst", lobt JU-Beisitzer Jonas Dankert (21). Diese Neubürger langfristig zu integrieren sei wichtig. Ebenso wichtig sei es aber auch, diejenigen, die kein Asyl erhalten, zurückzuführen.
In Sachen Sicherheit sieht die JU Fortschritte, fordert aber ein verbessertes Sicherheitskonzept, das nicht zulasten der Bürger geht. Brennpunkte wie das Forum, die Campusallee oder die Bahnhofstraße in Opladen, wo die Drogenszene offen agiere, müssten besser ausgeleuchtet werden. "Man sollte die Drogenszene dort nicht vertreiben, denn sonst würde sie sich gleich wo anders ansiedeln", erläutert Dankert. Sie müsse direkt verhindert werden, durch Streetworker oder eben durch mehr Polizeipräsenz. "Wir wissen, dass es mehr kostet, aber es kann nicht sein, dass man sich abends nicht mehr auf die Straße traut." Die Beseitigung von Angsträumen durch das Ausleuchten des Gebietes und gezielter Videoüberwachung ist eines ihrer zentralen Themen. "Sicherheit ist ein Lebensgefühl und darf nicht an den Kosten scheitern", betont der 21-Jährige.
Gesammelt wurden die Themenschwerpunkte im übrigen auch durch direkte Befragung der Leverkusener Bevölkerung im vergangenen Jahr. In den Fußgängerzonen in Opladen, Schlebusch und Wiesdorf kamen die JU-Vertreter mit den Bürgern ins Gespräch.