Leverkusen Jazz statt Rap: Das Gymnasium swingt

Leverkusen · Normalerweise schallen durch die Leverkusener Schulgebäude eher Rap, Elektro- oder Popmusik - und das zumeist aus den Kopfhörern der Schüler. Nicht so am Werner-Heisenberg-Gymnasium (WHG) in Lützenkirchen. Dort regierte am Wochenende beim zweiten "Jazz at the Heisenberg" eben jene Musikrichtung.

 Die Gospel Brasshoppers Big Band gehörte zu den Jazz-Combos, die beim kleinen "Jazz at the Heisenberg" dem Publikum den Jazz näherbrachten.

Die Gospel Brasshoppers Big Band gehörte zu den Jazz-Combos, die beim kleinen "Jazz at the Heisenberg" dem Publikum den Jazz näherbrachten.

Foto: U. Miserius

Acht Gruppen, darunter auch die Bayer BigBand, traten in der Aula der Schule auf. Bezahlung gab es dafür kaum. Die Liebe zur Musik reichte den Protagonisten in diesem Fall aus. Eine Liebe, die nach Möglichkeit auch in den Zuhörern geweckt werden sollte - darunter, für einen Samstagmorgen auch viele Jugendliche.

"Jazz sitzt einfach ganz tief in mir, er erinnert mich an meine Heimat", erzählte Darrell Watt. Der 43-Jährige kümmerte sich um die Realisierung des Mini-Festivals. Für seine Frau ist der Amerikaner vor einigen Jahren nach Deutschland gezogen und unterrichtet am WHG Englisch und Musik. "Ich habe diese Idee gehabt, damit Schüler in Kontakt mit dieser Musik kommen", sagte er.

Und das klappte. Natürlich seien Rap und Pop/Rock populärer, aber so unterschiedlich die Menschen seien, so unterschiedlich auch deren Musikgeschmäcker. "Wir spielen ja keinen Freejazz, sondern Jazzpop. Damit wird der Zugang erleichtert", schilderte Watt. Dies sei nur ein Merkmal durch das sich "Jazz at the Heisenberg" von anderen Festivals unterscheide. Die gemütliche Atmosphäre macht es den 150 Zuschauern einfach, den Bands nahe zu kommen. Der Eintritt ist frei.

Zum ersten Mal wurde das Programm durch Gospel erweitert. Der kirchliche, durch die afroamerikanische Kultur in den USA geprägte Gesang unterscheidet sich klar von den hier bekannten Kirchenliedern. Rhythmischer und fetziger kommen die Songs über den Glauben daher. Ein Chor aus Schülern, ehemaligen Schülern und Lehrern und Kirchenmusikern trugen sie gekonnt vor. Und das, obwohl sie nur eine gemeinsame Probe hatten: um 9.30 Uhr morgens, am gleichen Tag.

(brü)
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