Leverkusen Jazz-Festival hat breite Fangemeinde

Leverkusen · Beim 48. "Street Life"-Festival werden 48 Bands auf drei Bühnen auftreten, darunter sind zahlreiche Bands, die bislang nicht dabei waren. Anders als die Gäste: Vielen von ihnen kommen gerne wieder - sogar aus Neuseeland.

 Carol und Vince Schaefer aus Amerika haben ihre Europareise so gelegt, dass sie passend zu "Street Life" in Leverkusen sind und dort den Auftritt von Ulla Herbertz (r.) und ihrer Band "Rocks n Roses" miterleben können.

Carol und Vince Schaefer aus Amerika haben ihre Europareise so gelegt, dass sie passend zu "Street Life" in Leverkusen sind und dort den Auftritt von Ulla Herbertz (r.) und ihrer Band "Rocks n Roses" miterleben können.

Foto: Uwe Miserius

Endlich wieder "Street Life". Seit gestern Abend ist das wohl kultigste Leverkusener Open-Air-Musikfestival eröffnet. Wolfgang Orth, Vorsitzender von "Jazz-Lev" und "Topos"-Betreiber im 48. Jahr, bedauerte: "Eine der 49 Bands musste leider absagen." Es handelt sich um die Coverband "MAM", die eigentlich heute, Samstag, auf der Bühne am Barmer Platz auftreten sollte.

 Das Plakat zum 25-jährigen Bestehen von Jazz-Lev gestaltete Wolfgang Orth.

Das Plakat zum 25-jährigen Bestehen von Jazz-Lev gestaltete Wolfgang Orth.

Foto: Schuetz ulrich

Die Gruppe hat ihren Keyboarder verloren. Der 51-Jährige wurde vor eineinhalb Wochen morgens tot im Bett aufgefunden. Gestern Abend kamen die übrigen Bandmitglieder erstmals zusammen und berieten, wie es weitergehen soll. Sorgen, dass das ausverkaufte Konzert am 22. Oktober im Jazzlokal "Topos" ebenfalls ausfallen wird, gebe es voraussichtlich nicht, beruhigte Orth. "Wir hoffen es jedenfalls", ergänzte Birgit Kremer, 2. Vorsitzende von "Jazz-Lev". Aus Rücksicht hat der Verein keinen Ersatz besorgt, sondern lediglich einige Umstrukturierungen vorgenommen. Lücken im Programm wird es nicht geben, versicherte Krämer.

 Vor dem Aufbau: An Biertischen können die Gäste bequem die Auftritte der Musiker verfolgen.

Vor dem Aufbau: An Biertischen können die Gäste bequem die Auftritte der Musiker verfolgen.

Foto: Schuetz ulrich

Einen Tag später, am morgigen Sonntag, ist das Leverkusener Trio "Rocks n Roses" eine von zahlreichen neuen Band, die bislang nicht bei "Street Life" waren. Ulla Herbertz, Rainer Tobies und Georg Stutte haben sich entschlossen, alles zu covern, was die Musikwelt für dieses Trio zu bieten hat, angefangen von bekannten Blues- und Rock-Rhythmen bis hin zu getragenen Songs.

Egal, was kommt: Bejubelt werden sie bei ihrem Premierenauftritt auf jeden Fall von Carol (65) und Vince (67) Schaefer, ihren Gästen aus Payne/Ohio. Das Ehepaar aus Amerika hat seine Europa-Tour eigens so geplant, dass es bei "Street Life" dabei sein kann. Den Kontakt zum "Bruder" hegt und pflegt Ulla, seit sie 1979 zum ersten Mal als Austauschschülerin in den Staaten war. Erst vor drei Wochen war sie erneut dort, um der einstigen Gastmutter überraschend zum 90. Geburtstag zu gratulieren.

Wie beliebt "Street Life" ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass Tom, ein weiterer Ex-Leverkusener, der 2000 eine neue Heimat in Neuseeland gefunden hat, ebenfalls eigens zu "Street Life" kam. Dieser Besuch wird extrem besonders, weil "Rocks n Roses" das Lied "Where the wind blows" vortragen, dass er 1984 komponiert und getextet hat.

Wer einmal dabei war, kommt wieder. Das gilt auch für einen Besucher von "Down Under", der seine Reise so gelegt hat, dass er dabei sein kann. Diesmal erklärte sich der Australier sogar bereit, als Helfer zu fungieren und die übrigen 90 Ehrenamtler zu entlasten.

(RP)
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