Leverkusen Internationale Frauenpower im Forum

Leverkusen · Ob aus Holland oder der Schweiz - die Damen und ein Herr aus England schufen einen grandiosen Abend im Forum.

 Bei der Groove Night sorgte Saxofonistin Cany Dulfer für prächtige Gute-Laune-Musik...

Bei der Groove Night sorgte Saxofonistin Cany Dulfer für prächtige Gute-Laune-Musik...

Foto: Uwe Miserius

Stefanie war da, Candy auch, und Maya. Und Lily. "Lily was here" ist zweifelsohne das bekannteste Stück der niederländischen Saxofonistin Candy Dulfer - ein Ohrwurm des Jazz. Für viele der knapp 2000 Zuhörer im Leverkusener Forum war es der Höhepunkt eines im wahren Sinne des Wortes bewegenden Abends. Denn die drei Damen Candy Dulfer, Stefanie Heinzmann und Maya Fadeeva heizten dem Publikum so richtig ein.

Wäre da nicht Myles Sanko gewesen, hätte die "Groove Night" auch unter dem Titel "Women's Night" stehen können. Allen Hauptdarstellern gemeinsam: Sie sorgten für prächtige Gute-Laune-Musik. Schon Myles Sanko, der Engländer, stimmte das Publikum ein: "Meine Musik soll ein Ort sein, an dem man sich lebendig fühlt." Und die Schweizerin Stefanie Heinzmann hatte "so richtig Bock" auf ihr letztes Konzert in diesem Jahr. Wie auch Candy Dulfer bekannte, dass ihr Auftritt in Leverkusen der letzte einer langen Tournee sei, die sie bis nach Japan und Korea geführt hatte.

 ... Stefanie Heinzmann tat's ebenso.

... Stefanie Heinzmann tat's ebenso.

Foto: Miserius Uwe

Groove und Funk gingen in die Beine. Dementsprechend war die Laune auch beim neuen Jazztage-Chef Fabian Stiens: "Es läuft wirklich gut." Diese Zwischenbilanz zog er nach drei Tagen, wobei zur "Blues Night" noch einige Hundert Zuschauer mehr Platz gefunden hätten.

Bei allen Problemen dieser Welt, das wollte Stefanie Heinzmann deutlich machen, empfinde sie so viel Dankbarkeit für dieses Leben. Ihre offene Art, wie sie ihr Publikum in ihre Show einbezog, war herzerfrischend. Die Tanzeinlagen, die sie zusammen mit ihren beiden Background-Sängerinnen bot, luden zum Mitmachen ein. Dem Charme konnte sich niemand entziehen, wenn sie beispielsweise erzählte, wir ihr in allerletzter Sekunde der Text der zweiten Strophe zum Stück "Closer to the sun" eingefallen sei. Sie erzählte es, "weil ihr sonst gar nicht gemerkt hättet, was im Kopf einer Sängerin auf der Bühne so vor sich geht". Da heißt es, in der Übersetzung: "Das Universum wartet auf uns. Und das Leben ist so wunderbar, wenn wir näher an der Sonne sind."

Überzeugend waren auch die ersten beiden Auftritte der Kandidaten für den Nachwuchspreis der Leverkusener Jazztage: Maya Fadeeva, die, in St. Petersburg geboren, sich schon musikalisch in den USA und den Niederlanden umgesehen hat.

Und: das Hanson Trio. Wieso eigentliche Trio? Gleich fünf Musiker kamen auf der Bühne, schließlich sogar noch zusätzlich fünf Sänger. Die brachten ebenso viel Power rüber, dass es der Jury gleich am ersten Tag garantiert nicht leicht fällt, sich da zu entscheiden.

Beide Nachwuchsgruppen waren sehr gut auf der Bühne und vor allem sehr unterschiedlich - und damit praktisch überhaupt nicht zu vergleichen.

(RP)
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