Lebensräume für Tiere in Leverkusen Insektenhotels als Weihnachtsgeschenk

Leverkusen · Wem noch ein Weihnachtsgeschenk fehlt, der sollte vielleicht auf dem städtischen Biologiezentrum Gut Ophoven oder beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vorbeischauen.

 Wissenschaftler warnen vor den Folgen des Insektensterbens (Symbolbild).

Wissenschaftler warnen vor den Folgen des Insektensterbens (Symbolbild).

Foto: dpa, fru vge

"Insektenhotels" sollen sich zu einem wichtigen Renner gegen negative Entwicklungen in der Natur entwickeln, finden die Naturfreunde. "Nesthabitate" werden solche Konstruktionen von den Fachleuten genannt. Grund für diese Geschenkempfehlung: Der Bestand an Fluginsekten ist in Deutschland dramatisch zurückgegangen. Dabei werden etwa Bienen dringend als Pflanzenbestäuber gebraucht, damit Obst und mehr ausreichend wachsen kann. Der Leverkusener Stadtrat wird deshalb (nach Vorberatung im Finanzausschuss) massive städtische Aufklärungsarbeit zu dem Thema beschließen.

Jüngst widmete Frank Plasberg mit seiner Sendung "Hart aber fair" eine ganze Abendsendung der Situation. "Es brennt", warnte dabei Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar vor den Folgen des Insektensterbens. Pro Jahr nehme derzeit die Zahl der Insekten um sechs Prozent ab.

Die Leverkusener Grünen fordern "eine verstärkte Vermittlung der Bedeutung von Insekten und ihrer Lebensräume", beispielsweise durch Leverkusener Schulen und Kindergärten: "Hierzu sollen im öffentlichen Raum sowie an Schulen und Kindergärten exemplarisch Blühangebote, charakteristische Lebensraumstrukturen sowie Nisthabitate (eben Insektenhotels) geschaffen und gefördert werden."

Wenn möglich, sollten die Insektenhotels in Zusammenarbeit mit Berufskollegs, Schulen und Kitas beispielsweise im Rahmen von Projektwochen gebaut werden. Die Stadt müsse "insektenfreundliche Bepflanzung mit heimischen, standortgerechten Arten" fördern. Es solle alles getan werden, um "ein Verständnis für die Rolle der Insekten im Öko-System und den richtigen Umgang mit ihnen zu vermitteln", sagen die Grünen. Die Stadtverwaltung soll diese Forderung im städtischen Programm "Leitbild Grün" verankern.

(us)
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