Leverkusen In der Ohligser Heide radelt es sich langsamer

Leverkusen · Heide- und Wiesenlandschaften sowie Siedlungsbereiche prägen die 20 Kilometer lange Rundtour im Solinger Westen, die aufgrund der ebenen Strecke als Familienausflug geeignet ist.

 Die Wasserburg Haus Graven lohnt einen Stopp.

Die Wasserburg Haus Graven lohnt einen Stopp.

Foto: Radtke, Guido (gra)

Bei schönem Wetter herrscht in der Ohligser Heide reger Betrieb. Viele Spaziergänger sind unterwegs. Jogger arbeiten an ihrer Ausdauer oder ihrem Gewicht. Auch bei Radfahrern ist das Naturschutzgebiet im Solinger Westen beliebt, weil sich leichte Steigungen im Rahmen halten.

Das Wegenetz auf einer Gesamtfläche von knapp 150 Hektar ist zwar dicht, bietet jedoch für eine längere Rundtour auf Dauer wenig Abwechslung. Hobbyradler, die regelmäßig in die Pedale treten, integrieren die Ohligser Heide daher gerne in Fahrten in Richtung Rhein.

Eine attraktive Variante, ohne sich weit vom Start und Ziel am S-Bahnhof Solingen-Vogelpark entfernen zu müssen, bietet die "Ohligser Heide-Tour", die im Solinger Fahrrad-Stadtplan als eine von fünf Rundwegen vorgestellt ist. Neben der Korkenziehertrassen-, Tal-der-Wupper-, Panorama- sowie Große Solingen-Tour ist die rund 20 Kilometer lange Strecke im Unterland zweifelsohne die entspannteste, weil im Auf- und Abstieg lediglich 170 Höhenmeter zu bewältigen sind. Nur zwei Mal wird es während der etwa anderthalb Stunden im Sattel etwas anstrengender, weil es kurz bergauf geht.

Was an der dicht befahrenen Hildener Straße unterhalb der Bahnbrücke am Haltepunkt Vogelpark auf den ersten Blick nur nach der Einfahrt einer Auto-Werkstatt aussieht, entpuppt sich als Auftakt der "Ohligser Heide-Tour". Nach nur wenigen Metern, wo sich der Asphalt in Schotter verwandelt, ist nichts mehr zu hören von dem Verkehrslärm der Hauptachse zwischen Ohligs und Hilden.

Wo das weiße, umkreiste "S" den Weg des Klingenpfades den Berg hinauf weist und die Fachwerkhaus-Reihe der Hofschaft Maubes zum kurzen Stopp einlädt, ist der Radfahrer richtig unterwegs. Rechts liegengelassen werden sowohl die Gleise der S-Bahn als auch kurz später die der Hauptstrecke Wuppertal - Köln.

Solingen wird nach bereits knapp zwei Kilometern der Rücken gekehrt. Nach dem Tunnel Müllersberg beginnt eine rasante Abfahrt hinunter ins Tal, wo der Brucherkotten in einer weiten Wiesenlandschaft idyllisch eingebettet ist. Wie nah doch die Stadtgrenzen verlaufen. Nach weniger als fünf Kilometern durch die Siedlungen Hülsberg (Haan) und Kalstert (Hilden) sowie der Überquerung der Walder Straße ist nach der Bahnunterführung die Ohligser Heide und damit wieder Solinger Gebiet erreicht. Der Tritt in die Pedale beim Eintauchen in die Natur wird automatisch langsamer. Wenn nur nicht das beständige Rauschen der Autobahn wäre.

Eine einheitliche Markierung für die Rundtour gibt es nicht. Mal ist es das "S" des Klingenpfades, mal das Radewege-Logo von "Rund um Hilden" - und in der Ohligser Heide ist es der allgemeine rote Radwege-Pfeil, der bis Landwehr die Richtung vorgibt. Auf dem Abschnitt bis Wiescheid lohnt sich an vielen Ecken ein Zwischenstopp: etwa am Spielplatz Engelsberger Hof, an der Wasserburg Haus Graven oder am Segelflugplatz.

Nicht umsonst heißt das nächste Etappenziel Aufderhöhe, weshalb nach der langen Genussradelphase noch ein längerer Anstieg folgt. Durch die Siedlung Birkendahl geht es über den Eickenberg hinauf zur Gillicher Straße. Wer hier absteigen muss, hat mehr von der Aussicht ins Tal der Wupper bis weit nach Solingen. Der Rest ist ein unspektakuläres Radeln dem Ziel entgegen - mit Ausnahme des kurzen Waldstücks zwischen Bussche-Kessel-Weg und Bonner Straße.

(gra)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort