Leverkusen Im Lucas-Gymnasium ermittelt eine Stabpuppe im Drogen-Milieu

Leverkusen · Sarah Hastings will eine sehr gute FBI-Agentin sein. Nur leider hat sie einen Politiker irrtümlich für einen verdächtigen Attentäter gehalten und angeschossen. Jetzt folgt die Strafversetzung aus der Grußstadt Washington irgendwo in den mittleren Westen, in ein "Kaff", das auch noch genauso heißt. Es ist auch der Titel des Thrillers, den sich Schüler des Wahlpflichtprojektkurses am Landrat-Lucas-Gymnasium ausgedacht haben.

Als Achtklässler haben sie zu Beginn des vergangenen Schuljahres unter Anleitung von Deutschlehrer Marco Isermann ein Drehbuch geschrieben und die Charaktere so eindeutig festgelegt, dass Kunstlehrer Stefan Nettesheim mit dem Kurs sämtliche handelnden Personen als Stabpuppen bauen und einkleiden konnte. Im zweiten Halbjahr der Stufe neun studierten die Autoren und Puppenbauer das Stück "Kaff" ein, zuletzt mit intensiven Wochenend-Proben. Ein Kunstkurs der Stufe sieben malte die Bühnenbilder, die im Halbdunkel gewechselt werden, während die Technik Musik einspielt: Westernmelodien, die zur trockenen Einöde im Hintergrund passen. Gestern bei der Generalprobe wurde noch am letzten Schliff gearbeitet, damit heute bei der Premiere alles reibungslos läuft. Das ist gar nicht so einfach, denn man muss sich schon gut verstehen und aufeinander achtgeben. Der Platz hinter der schwarz verkleideten Puppenbühne ist ziemlich begrenzt. Bei Auf- und Abtritten von insgesamt 15 Personen mit ihren Figuren kann man sich schnell ins Gehege kommen. Einen Eindruck davon bekommen die Zuschauer, wenn beim Schlussapplaus der Vorhang gelüftet wird und sich die eigentlichen Akteure zeigen.

Doch zunächst gilt die ganze Aufmerksamkeit ihren Figuren, die sich ebenso unterscheiden wie die Protagonisten im "Kaff", von denen sich so ziemlich jeder verdächtig macht. Sarah soll ausgerechnet hier einer Bande auf die Spur kommen, die das ganze Land mit der neuen Droge CN66 versorgt. Aber beim Sheriff, der am liebsten alles laufenlässt, blitzt sie ebenso ab wie beim Rest der Dorfbevölkerung. Die meisten machen sich irgendwie verdächtig, und ohne die Hilfe des Schule schwänzenden Computer-Hackers Carlos wäre die Agentin vermutlich ziemlich erfolglos geblieben. Er beschafft nicht nur wichtige Informationen, sondern hat auch noch eine Kaninchenallergie. Und mit Stallhasen hat die ganze Drogengeschichte zu tun, genauso wie die beiden Morde, die bis zu Aufklärung und Happy End geschehen. Eine nette Geschichte als faszinierendes Stabpuppenspiel.

Heute Abend um 19.30 Uhr ist die Premiere des Puppenspiels "Kaff", am Donnerstag, 23. Juni, gibt es zur gleichen Zeit eine Wiederholung im Raum A229.

(mkl)
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