500 Jahre Reformation Hochzeitstag - was sich Martin und Käthe zu sagen haben

Luthers Ehefrau Käthe ging als agile und geschäftige Person in die Geschichte ein, die nicht nur den Haushalt schmiss, fünf Kinder gebar und erzog, Ländereien bewirtschaftete, Viehzucht und Brauerei betrieb, ein Hospiz führte, zahlreiche Gäste bewirtete, sondern auch wichtigste Gesprächspartnerin für ihren Mann war. Am zehnten Hochzeitstag aber sollte sie einmal frei haben, beschloss Martin Luther.

Doch das war leichter gesagt als getan, wenn man ein solches tägliches Pensum gewöhnt ist. Dagmar Büchel und Ulrich Priebus, beide Presbyter, werden am Reformationstag in die Rollen und die passenden Kostüme schlüpfen, um als Käthe und Martin den Dialog am zehnten Hochzeitstag der Luthers zu führen.

Der ist zwar nicht wirklich historisch verbrieft, aber durchaus denkbar und aufschlussreich. Denn beide lassen die gemeinsamen Jahre Revue passieren in einem unterhaltsamen Gespräch. Alle, die am Nachmittag zur Feier des 500. Reformationsjubiläums in das Gemeindehaus Marktstraße kommen, können dem etwa 30-minütigen Gespräch folgen. Eigentlich war für die Zeit die Aufführung des Theaterstücks "Die Frau aus dem Heringsfass" geplant. Doch wegen Erkrankung des Hauptdarstellers muss die Premiere auf den 7. Januar (17 Uhr) verschoben werden.

Das Fest beginnt um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche. Den hält Pfarrer Gert-René Loerken. Thema seiner Predigt ist "Einer, der auszog, das Loslassen zu lernen." Der Projektchor übernimmt unter der Leitung von Carsten Ehret die musikalische Gestaltung mit Luther-Liedern in neuen Arrangements.

Traditionell werden am Reformationstag in Leichlingen neue Mitarbeitende gesegnet. Außerdem wird Cornelia Hahn als Leiterin der Kindertagesstätte verabschiedet, die künftig Fachberaterin für Kitas im Kirchenkreis Lennep wird. Ihre Nachfolge steht noch nicht fest, derzeit laufen die Bewerbungsgespräche. Nach dem Gottesdienst ist die Gemeinde eingeladen zu Getränken, es wird auch Bier aus der Gegend um Wittenberg ausgeschenkt. Außerdem wird ein Imbiss aufgetragen, der nach historischen Rezepten aus dem 16. Jahrhundert zubereitet ist.

In Witzhelden wird am Dienstag, 31. Oktober, bereits um 10 Uhr ein Singe-Gottesdienst gefeiert. Damit wird daran erinnert, dass Martin Luther den Gemeindegesang etablierte und selbst viele Kirchenlieder auf Deutsch schrieb, die alle mitsingen konnten.

(mkl)
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