Leverkusen Hitdorf: Telekom-Kunden fallen ins Funkloch

Leverkusen · Weil ein Mast der Telekom abgeschaltet wurde, haben einige Handy-Besitzer in Hitdorf nun keinen Empfang mehr. Die Suche nach einem Ersatzstandort kann laut Telekom noch länger dauern.

 Auf dem Gelände des früheren Rossmann-Lagers in Hitdorf steht ein mobiler Funkmast.

Auf dem Gelände des früheren Rossmann-Lagers in Hitdorf steht ein mobiler Funkmast.

Foto: Miserius

Wenn Margit Göckemeyer telefonieren will, muss sie ins Dachgeschoss gehen. "Das ist der einzige Ort im Haus, wo ich noch Empfang habe", sagt die Hitdorferin verärgert. Und aus einer Facebook-Gruppe weiß sie, dass andere Hitdorfer ähnliche Probleme haben. Der Grund: Am 18. Januar musste die Telekom nach eigenen Angaben einen Mast abschalten. "Der Vertrag wurde kurzfristig aufgelöst", teilt Telekom-Sprecher Andreas Leigers mit. Nun dauere es, bis ein Ersatzstandort gefunden sei. "Es nützt ja nichts, wenn wir einfach 500 Meter weiter einen Mast aufstellen, er dort aber gar nicht in unser Netz passt und dann weiterhin einige Bereiche nicht abgedeckt sind." Gegebenenfalls müsse auch erst eine Genehmigung für das Errichten eines neuen Mastes eingeholt werden.

Antworten, die Margit Göckemeyer nicht besänftigen. "Der Mast stand auf dem Arbor-Gelände", sagt die Hitdorferin. "Es war klar, dass das Gebäude abgerissen und dort neu gebaut wird. Da hätte man sich doch frühzeitig um einen Ersatzstandort kümmern können, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen." Dass sie nicht mehr erreichbar sei, schränke sie beruflich ein. "Ich bin selbstständig. Die Kunden ärgern sich, wenn sie mich nicht anrufen können", berichtet sie. Und erwartet von der Telekom, dass die eine Kulanzlösung für den Übergang findet. "Man könnte mir ja ein Festnetztelefon zur Verfügung stellen oder einen Preisnachlass auf meinen Handyvertrag geben." Doch davon will man bei der Telekom nichts wissen. "Entschädigungen sind nicht vorgesehen", sagt Leigers. Es gebe in anderen Teilen von Hitdorf ja noch Ausweichmöglichkeiten.

Auf dem Gelände des ehemaligen Rossmann-Lagers wurde bereits ein mobiler Funkmast aufgebaut. "Damit hat immerhin der vordere Teil von Hitdorf Empfang", berichtet Göckemeyer.

Gemäß Landesbauordnung ist für die Errichtung einer Mobilfunkanlage in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich. "In Kerngebieten, zum Beispiel der Fußgängerzone Opladen, sind solche Anlagen bis zu einer Masthöhe von zehn Metern grundsätzlich baugenehmigungsfrei, sofern nicht andere Belange - zum Beispiel der Denkmalschutz - entgegenstehen", teilt Stadtsprecherin Dr. Ariane Czerwon mit. Ohnehin sei die Zahl der Mast-Neubauten gering. "Der Bauservice verzeichnet ein bis zwei Anfragen pro Jahr, die in aller Regel aber genehmigungsfrei sind."

Die meisten Masten seien mit dem Aufkommen des Mobilfunks aufgestellt worden. Damals habe es auch noch die ein oder andere Beschwerde von Anwohnern gegeben. Das sei heute nicht mehr der Fall. "Wenn ich mit dieser Technik lebe, muss ich auch mit der Strahlung leben, selbst wenn ich sie nicht toll finde", sagt Margit Göckemeyer. Sie überlegt, ob sie jetzt den Anbieter wechselt. "Andere Netze funktionieren in Hitdorf einwandfrei."

(sug)
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