Leverkusen Herzblutdebatte zur neuen Opladener City

Leverkusen · Den Mitgliedern der Bezirksvertretung II wurde am Mittwoch der Entwurf zur Umgestaltung der Opladener Fußgängerzone vorgestellt. Vor allem Rainer Schiefer (CDU) und Markus Pott (OP Plus) diskutierten die Ideen kontrovers.

 Derzeit zeigt die Bahnhofstraße eine deutlich Schieflage in Sachen Aufenthaltsqualität. Die Stadt will dies mit neuen Bänken, Leuchten und Bodenpflaster beheben.

Derzeit zeigt die Bahnhofstraße eine deutlich Schieflage in Sachen Aufenthaltsqualität. Die Stadt will dies mit neuen Bänken, Leuchten und Bodenpflaster beheben.

Foto: US

Das hätte eine kurze Sondersitzung werden können - denn abzustimmen galt "nur", ob die Bezirksvertretung II das Ergebnis der Jury zur Umgestaltung der Fußgängerzone Opladen zustimmend zur Kenntnis nimmt und dem Entwurf des Gewinner-Planungsbüros dazu als Grundlage dafür zustimmt. Eine Grundsatzfrage also. Auf deren Antwort man in die Diskussion um die Details einsteigen könnte.

Die Politik hatte aber schon gestern Lust auf Detaildiskussionen -bis hin zur Frage der Größe der künftigen Mülleimeröffnungen. Und Lust auf Kritik und Kontroverse. Und so wurde es doch ein etwas längerer Meinungsbildungsprozess, an dem am Ende freilich doch die Zustimmung stand. Es ging ein bisschen auch um die Frage, wer denn nun mehr Herzblut für Opladen hat: Markus Pott von Opladen Plus oder Rainer Schiefer von der CDU. Der hatte die Leitung der Sitzung an Stellvertreter Martin Krampf abgegeben. Denn Schiefer hatte eine vierseitige Stellungnahme zu dem Entwurf vorbereitet. Und er stieß sich gleich an mehreren Dingen, die kurz zuvor Jurymitglied Prof. Franz Pesch (Architekt und Stadtplaner) aus den Entwürfen vorgestellt hatte, und auch an Potts Ausführungen:

Opladen-Logo Die ineinander verschlungenen Buchstaben O und P am Verwaltungsgebäude Opladen hatte das Gewinnerbüro Wündrich/WES als Opladen-Logo auch in die Fußgängerzone, etwa als Intarsie in den roten Klinkerbelag, integrieren wollen. Pott findet das als Markierung des Eingangs in die Opladener Innenstadt prima. Schiefer nicht. "Das ist kein historisches Logo. Ich habe da Bürger zu befragt, keiner wusste, was das sein soll. Die Bürger wollen eher das alte Stadtwappen von Opladen." Das OP-Zeichen sei ein Imagezeichen aus den 70er Jahren, "weil da die Seuche aufkam, dass jede Stadt sowas braucht".

Beleuchtung Schiefer stößt sich auch am Beleuchtungsvorschlag der Planer. "Die neuen Straßenlampen wären schwarz. Sowas hatten wir früher mal und waren froh, als die Dinger wieder wegkamen. Die jetzigen Lampen geben ein warmes Licht und sind noch modern. Ich werde für die jetzigen Lampen kämpfen. Da muss man nicht unnötig Geld rausschmeißen."

Klinkerbelag Schiefer war erstaunt, dass nun ein so genannter "Teppich" angelegt werden soll (ein mittiges durchlaufendes Band mit anderem Belag, Sitz- und Spielmöbeln, eventuell Wasserspielen). "Vorher hieß es es immer, die roten Klinker werden gar nicht angerührt. Nun werden sie es zum Teil doch. Das kostet 250.000 Euro, ein Dirttel des Geldes, was wir an öffentlichen Mitteln einwerben können." Und: "In zwei Jahren sieht's dann schon nicht mehr so aus wegen Kaugummis und Sprayern."

Torhaus CDU-Schiefer wunderte sich, warum schon über die Vorplatzgestaltung diskutiert werde, obwohl das Torhaus noch in den Sternen stehe. Da mischte sich Pott ein: "Die Ausführungen von Herrn Schiefer lassen an Engagement für das wichtigste Projekt im Stadtteilentwicklungskonzept mangeln."

Während Architekt Pesch für den "Teppich" in Verbindung mit dem Klinker als atmosphärische Aufwertung warb, wies Baudezernentin Andrea Deppe darauf hin, dass "wir schon etwas verändern müssen. Es reicht nicht, wenn wir nur Mülleiner austauschen. Dafür kriegen wir keine Fördermittel." Um die zu erhalten, muss die Stadt bis Ende des Jahres prüffähige Unterlagen samt Förderantrag einreichen.

(RP)
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