Leverkusen Herausforderung im Wiembachbad

Leverkusen · Sonntag, 9.45 Uhr: die Sonne wird vom Wasser im Freibad Wiembachtal reflektiert. Das kühle Nass wird von Minute zu Minute verlockender. Das denken sich auch die Teilnehmer der Swim-Challenge, die durch den Sportpark Leverkusen ausgerufen wurde.

 60, 90 oder 120 Minuten Dauerschwimmen in den kühlen Fluten des Freibads Wiembachtal: Das Pensum absolvierten die Swim-Challenge-Teilnehmer.

60, 90 oder 120 Minuten Dauerschwimmen in den kühlen Fluten des Freibads Wiembachtal: Das Pensum absolvierten die Swim-Challenge-Teilnehmer.

Foto: RM

Insgesamt 90 von 96 möglichen Schwimmern stürzen sich auf acht Bahnen - mal mehr mal weniger - kraftvoll in die Fluten. 60, 90 oder 120 Minuten werden sie sich dort nun unaufhörlich aufhalten - und so viele Meter wie möglich zurückzulegen. "Es soll das Highlight der Freibad-Saison werden", sagt Tiina Ripatti. Die Finnin, die nach Deutschland kam um an der Deutschen Sporthochschule Köln zu studieren, organisiert in Leverkusen sportliche Großveranstaltungen. Unter ihre Regie fällt unter anderem der EVL-Halbmarathon. Ähnlich wie dort am Straßenrand den Läufern werden jetzt auch den Schwimmern ob des Wetters immer wieder Pappbecher mit kühlem Wasser gereicht. Sich im Schwimmbecken zu bedienen, ist schließlich keine tolle Idee.

Jörg Tysarzik ist derweil, was das Haushalten der Kräfte angeht, ein alter Veteran. Schon im vergangenen Jahr gewann er den Swim³-Wettbewerb. Dabei werden alle Meter aus den drei durch den Sportpark organisierten Wettkämpfen (Early Bird I, Early Bird II und Swim-Challenge) addiert. Auch in diesem Jahr führt er die Liste bei den Männern mit 12.650 Metern an.

Und das, obwohl Tysarzik in keiner Weise wie ein Modellathlet wirkt, der penibel auf seine Ernährung achtet und nach dem Schwimmen in den Kraftraum geht. So ist eine spezielle Vorbereitung erwartungsgemäß nichts für den 53-Jährigen. "Ich gehe halt drei- bis fünfmal in der Woche schwimmen", sagt er. Für ihn ist es seine Art der Meditation. "Man hat seine Ruhe, niemand quatscht, und es klingelt einfach mal kein Handy."

Eine kleine Hilfe ist den Schwimmern erlaubt: Neoprenanzüge. Gerade im vergangenen Jahr waren das vor Kälte schützende Material unabdingbar. "Es war bitter kalt. Aber die Leute sind schon harte Hunde", betont Ripatti lachend. Und das obwohl des durchschnittlich eher betagten Alters. In diesem befindet sich zwar auch Jörg Tysarzik, seinen Titel kann der Leverkusener auch dieses Mal dennoch verteidigen.

(brü)
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