Leverkusen Heisenberg-Schüler stecken Mini-Erde ins Treibhaus

Leverkusen · Das Jahr 2014 war global das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Für Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 des Werner-Heisenberg-Gymnasiums ist das Grund genug, sich am Heisenbergtag bei zwölf Projekten mit dem globalen Klimawandel zu beschäftigen. Der Tag findet alle drei Jahre statt. In diesem Jahr markierte er am Dienstag genau den Tag vor 90 Jahren, an dem der deutsche Physiker, Nobelpreisträger und Namensgeber der Schule, Werner Heisenberg, zum ersten Mal die mathematische Formulierung der Quantenmechanik herausfand.

 Lehrer Frank Hill, der den Heisenbergtag in diesem Jahr unter seine Fittiche genommen hat, erläuterte Schülern Details zum Klimawandel.

Lehrer Frank Hill, der den Heisenbergtag in diesem Jahr unter seine Fittiche genommen hat, erläuterte Schülern Details zum Klimawandel.

Foto: R. Matzerath

Frank Hill, Lehrer für Physik und Mathematik und zuständig für den Projekttag, hatte dazu die passende Anekdote: Heisenberg hatte sich wegen Heuschnupfens nach Helgoland zurückgezogen, hatte sich viel Arbeit mitgenommen und bis spät in die Nacht gerechnet.

Spielerisch näherte sich etwa die Schülergruppe von Peter Vogdt-Tillmann dem Thema. Sie vertrat verschiedene Ländergruppen von arm bis reich und musste bei jeder Runde entscheiden, wie das Land ernährt werden sollte. Unter der Überschrift "Global denken - anders essen" wurde klar, dass die Nahrungskette weltumspannend wirkt. Die Referendare Andreas Bockholt und Verena Keiner gestalteten mit Kindern ein Plakat, auf dem sie den Klimawandel in den Medien betrachteten. Motto: "Von traurigen Eisbären und unbequemen Wahrheiten". Um Gewinner und Verlierer ging es in der Gruppe um Alexandra Theilenberg. Unter dem Titel "Ab in den Norden - Schmetterlinge als Indikatoren für Klimawandel" wurde dargestellt: Der Klimawandel hat Einfluss auf die Verbreitung von Schmetterlingen. Das Taubenschwänzchen konnte sein Areal ausweiten, das Große Wiesenvögelchen gilt inzwischen als gefährdet.

Für das Kunstprojekt "terra cotta" stellten Schüler die "Klimakapsel" des Architekten und Designtheoretikeres Friedrich von Borries, die Lichtprojektionen in der Antarktis des Künstlers David Buckland und die Materialbilder von Alberto Burri vor, um dann auf ihr eigenes Projekt überzuleiten. Sie bauten "terra cotta", gebrannte Erde, in eine Vitrine ein. Die Erde befindet sich so gewissermaßen in einem Treibhaus. Veränderungen und Resultate werden leichter sichtbar und begreifbar, denn sie lassen sich in den nächsten Tagen und Wochen im Foyer beobachten.

Mit dem Vortrag "Der menschgemachte Klimawandel im natürlichen Klimawandel" von Dr. Hans-Jochen Luhmann (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie) endete der Projekttag.

(gkf)
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