Leverkusen/Köln "Heilige" Pforte gibt's auch in St. Remigius

Leverkusen/Köln · Das "Heilige Jahr" wird heute im Kölner Dom eröffnet. Aber auch in Leverkusen sind eine Vielzahl von Veranstaltungen geplant.

 Diese Türe steht in der Opladener Pfarrkirche St. Remigius als symbolische heilige Pforte. Sie wird im Advent immer ein Stück weiter geöffnet.

Diese Türe steht in der Opladener Pfarrkirche St. Remigius als symbolische heilige Pforte. Sie wird im Advent immer ein Stück weiter geöffnet.

Foto: Uwe Miserius

Mit der "Öffnung der Heiligen Pforte" am Kölner Dom beginnt heute auch in dem für Leverkusen zuständigen Bistum das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr der Barmherzigkeit". Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki lädt auch die Christen aus Leverkusen für heute, 18.30 Uhr, zu einem festlichen Gottesdienst in den Kölner Dom und den vorherigen Beginn einer Prozession ab 18 Uhr ab der Minoritenkirche ein.

In den kommenden Monaten gibt es zentral wie auch in den Gemeinden des Erzbistums Köln verschiedene Veranstaltungen zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Auch in Leverkusen sind Veranstaltungen vorgesehen, wie Kaplan Martin Ost-heimer von der Pfarrei St. Remigius berichtet. Eine symbolische "heilige" Pforte ist in der Opladener Pfarrkirche schon seit dem 1. Advent aufgestellt und wird bis Weihnachten in den Familienmessen immer ein wenig mehr geöffnet.

Abgesehen von der geplanten Gemeinschaftsfahrt der Stadtseelsorge zum Weltjugendtag in Krakau bietet St. Remigius eine Jugendtagsfahrt für die jüngeren Teilnehmer ab 14 Jahren an. Und nach Rom gehe es im "Heiligen Jahr" mit einer Herbstfreizeit für Familien, kündigt der Kaplan an. Ostheimer ist es wichtig zu betonen, das "Heilige Jahr" habe eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung: "Es basiert eigentlich auf einer uralten jüdischen Tradition, wonach alle 50 Jahre alles auf Null - also auf einen Neuanfang - gestellt wurde", erläutert der Theologe. Und eine solche Rückbesinnung tue jedem gut.

In St. Remigius werde darüber hinaus das ganze Jahr über in Gottesdiensten, Gesprächskreisen und bei sonstigen Anlässen das Thema des "Heiligen Jahres" vertieft. Und jede andere Pfarrei in Leverkusen habe zudem ihr eigenes Programm im Laufe des Jahres, weiß Ostheimer.

Heilige Jahre werden in der katholischen Kirche bereits seit 1300 von den jeweiligen Päpsten, in der Regel im Abstand von 25 Jahren, ausgerufen. Sinn eines Heiligen Jahres sei die Einladung, die Beziehung mit Gott zu erneuern und dies in der Beziehung zu den Mitmenschen sichtbar werden zu lassen, heißt es aus dem Bistum. Nach dem "Heiligen Jahr 2000" sei das nun beginnende ein außerordentliches "Heiliges Jahr". Denn die Eröffnung falle auf den 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. "Es ist damit zugleich eine Einladung, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzuführen. Barmherzigkeit sieht den Mitmenschen und tut das Naheliegende. Ganz gleich, ob es sich um eine materielle Notlage handelt oder um solidarische Unterstützung: Immer geht es um die konkrete Zuwendung", sagt Erzbischof Woelki.

Der Öffnungsritus der "Heiligen Pforte" symbolisiere, dass den Gläubigen in diesem besonderen Jahr auch ein besonderer Weg zum Heil offen stehe. Die Heilige Pforte als Eingang in das Haus des barmherzigen Gottes lade dazu ein, den Schritt in den Raum der Kirche und ihre Gemeinschaft auch ganz konkret zu gehen. "Barmherzigkeit schafft Gemeinschaft. Auch belastete oder zerstörte Gemeinschaft kann dadurch wiederhergestellt werden. Deshalb ist mit dem Heiligen Jahr immer auch der Aspekt der Versöhnung und Vergebung verbunden", lädt Erzbischof Rainer Maria Woelki alle ein.

(RP)
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