Leverkusen Hausbesuch am Tag der Architektur bei den Bells in der Bahnstadt

Leverkusen · Der Tag der Architektur lockte zahlreiche Besucher in Gebäuden, die sonst mitunter nicht öffentlich zugänglich sind. So auch in die neue Bahnstadt. Genauer gesagt in die Hanna-Neumann-Straße. Frank und Dorothe Bell haben mit ihren drei Kindern in die eigenen vier Wände eingeladen, damit sich Besucher einen Überblick verschaffen durften, wie es sich in der neuen Bahnstadt leben lässt.

 Unten Ziegel, oben Putz als Erinnerung ans Bahn-Ausbesserungswerk: Das Haus samt Garten von Familie Bell in der Bahnstadt war zu besichtigen.

Unten Ziegel, oben Putz als Erinnerung ans Bahn-Ausbesserungswerk: Das Haus samt Garten von Familie Bell in der Bahnstadt war zu besichtigen.

Foto: RM

Vor zwei Jahren ist der IT-Berater mit seiner Familie von Köln nach Opladen gezogen. "Zum einen war es hier einfach günstiger als in Köln", erläuterte Frank Bell den Umzug ins neue Haus, das eine Wohnfläche von rund 400 Quadratmetern bietet. Aber auch die Gegend habe ihn überzeugt. Mittlerweile sei die Familie in Opladen angekommen. Zudem seien seine Frau und er beide selbstständig und arbeiteten viel von zu Hause aus.

Damit die Familie sich wohlfühle, haben die Bells eng mit einem Architektenbüro zusammengearbeitet. Denzer und Poensgen hätten schließlich den Zuschlag erhalten, weil sie den Ansprüchen der Familie gerecht wurden, aber auch neben dem Erfüllen von rechtlichen Vorgaben den Bau in den Charme der Bahnstadt einpflegten. So besitzt das Haus in der unteren Hälfte gebrannte Ziegel als Verkleidung. Obenrum ist ein grauer Putz zu finden. "Wir wollten die Außenansicht an den Funkenturm anlehnen, der ja fußläufig keine 100 Meter entfernt ist", sagt Georg Pönsgen. Rund 100 Jahre prägten die ehemaligen Ziegelgebäude des Eisenbahnausbesserungswerks das Erscheinungsbild von Opladen. Heute zeugen alte Gebäude wie das "Kesselhaus", der "Wasserturm" und das ehemalige "Hauptmagazin" noch von der damaligen Industriekultur. Die Architektur des Hauses Bell ist da eine gelungene Reminiszenz an die Geschichte des Areals.

Das Herzstück sieht Georg Pönsgen im Innenhof/Garten des Gebäudes: "Dieser zusätzliche Raum im Freien ist ein ganz besonderer Ort, an dem man sich zurückziehen, Ruhe finden oder mit der Familie beisammen sein kann. Ein kleiner Mikrokosmos in einer großen Makrostruktur", sagte er. Auch die Inneneinrichtung kann sich sehen lassen. Beim Betreten des Hauses gelangen Besucher über ein kleines Entree mit Garderobe und WC in den "öffentlichen Bereich" mit Küche-, Ess-, und Wohnzimmer. Dieser ist großzügig nach Süden hin zum Hof hin geöffnet. Am Tag der Architektur war die Größe nötig, dutzend Interessierte, die sich für den Einblick bedankten, waren da.

Im Obergeschoss befinden sich die privaten Räume - ein Bad und vier Zimmer, im Untergeschoss Abstellräume und ein Arbeitsbereich. Für Dorothe und Frank Bell der perfekte Ort, um Arbeit und Familie zu verbinden.

(hawk)
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