Leverkusen Haus Nazareth feiert zehn Jahre Intensivförderung von Kindern

Leverkusen · 23 "Zöglinge" können inzwischen die Regelschule besuchen und gestärkt ins Leben gehen.

 In Haus Nazareth werden Kinder seit zehn Jahren besonders gefördert. 23 "Zöglinge" konnten in dieser Zeit fit für die Regelschule und für einen guten Start ins Leben gemacht werden.

In Haus Nazareth werden Kinder seit zehn Jahren besonders gefördert. 23 "Zöglinge" konnten in dieser Zeit fit für die Regelschule und für einen guten Start ins Leben gemacht werden.

Foto: Uwe Miserius

Seit nunmehr zehn Jahren ist das Haus Nazareth in Schlebusch gewissermaßen auch eine kleine Schule: für Kinder, die aufgrund unterschiedlicher emotionaler Beeinträchtigungen keine Grund-, Weiterführende oder Förderschule besuchen können. Dank einer engen Kooperation zwischen der Stiftung Gute Hand sowie dem Schul- und Jugendamt der Stadt konnten seit 2009 jedoch schon 23 Kinder zurück ins Regelschulsystem eingegliedert werden.

So erging es beispielsweise auch Adrian, der diesen Sommer die Intensivschule und -tagesgruppen (IST) verlassen konnten. "Er hatte viele Eigenarten in seinem Autismus entwickelt", erzählt Vater Frank Oellers, "hier wurde damit gearbeitet. Er hat Regeln kennengerlernt, die wir auch für Zuhause übernommen haben. Das gab ihm Sicherheit." Mittlerweile, so berichtet Oellers weiter, besucht sein Sohn eine Förderschule und konnte weitere Schritte in seiner Entwicklung vorangehen.

Das Besondere an der Therapie im Haus Nazareth ist die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Durch eine geringe Gruppengröße von nur acht Kindern, die auf zwei Klassen aufgeteilt sind, wird dem Team eine individuelle schulische und heilpädagogische Förderung möglich. Zudem wohnen die Teilnehmer, die zwischen sechs und zwölf Jahren alt sein müssen, weiterhin bei ihren Eltern in Leverkusen und werden nicht von ihnen getrennt.

Dies sind zwei von vier feststehenden Kriterien. Außerdem müssen eine Diagnostik und die Zustimmung aller Kooperationspartner zur Aufnahme vorliegen. Ansgar Tscheschner arbeitete vier Jahre in und mit den Gruppen. Er findet eine Metapher, die seine Arbeit beschreibt: "Ich würde die IST mit einer Tankstelle vergleichen. Es kamen viele Autos zu uns. Meine Aufgabe war es, sie wieder mit Benzin zu füllen und zum Laufen zu bekommen."

Ein Prozess, der im Durchschnitt rund zwei Jahre andauert. Auch Stadtchef Reinhard Buchhorn dankte den Mitarbeitern anlässlich des Zehnjährigen. Mittlerweile sei die IST ein fester Bestandteil von Leverkusen und verrichte großartige Arbeit. "Ich würde mich freuen, wenn dieses Projekt - im wahrsten Sinne des Wortes - Schule macht und ein Vorbild für andere Kommunen wird," sagte der Oberbürgermeister.

(brü)
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