Leverkusen Hans Kürten: ein Hitdorfer Jung wird 90

Leverkusen · Wer mitten im Sommer Geburtstag hat, der kann ruhig ein paar Gäste mehr einladen. Man kann draußen feiern und dazu vorsichtshalber ein Zelt aufstellen zum Schutz vor zu viel Sonne oder ein paar Regentropfen.

 Seid umschlungen, Millionen: Hans Kürten (Mitte) inmitten seiner Geburtstags-Gäste vor der Stadthalle..

Seid umschlungen, Millionen: Hans Kürten (Mitte) inmitten seiner Geburtstags-Gäste vor der Stadthalle..

Foto: Uwe Miserius

So hatte es auch Hans Kürten geplant, der am Samstag 90 Jahre alt wurde. Wie beim letzten runden Geburtstag vor zehn Jahren sollte das Fest im, beziehungsweise vor dem Türmchen am Werth stattfinden. Schließlich ist das kleine Hitdorfer Heimatmuseum in der ehemaligen Trafostation, das Anfang 1998 nach aufwändiger Sanierung mit einer ersten Ausstellung in Betrieb gehen konnte, ein wichtiger Ort für Hans Kürten.

Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass dieser Tresor für Hitdorfer Geschichte ausschließlich durch private Spenden und Eigenleistung aus den Reihen des Heimatvereins in diesen Zustand versetzt werden konnte.

Wegen der Unwetterwarnungen für Samstag hatte man sich allerdings entschlossen, das Fest sicherheitshalber in die Stadthalle zu verlegen, die zum Glück an diesem Tag frei war. Tatsächlich fegten schon die ersten Windböen über den Platz, als die letzten Gratulanten eintrudelten.

Auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn war unter den Gästen, er überbrachte Glückwünsche als CDU-Parteikollege und als erster Vertreter der Stadt, für die Hans Kürten viele Jahre aktiv war.

Fast 20 Jahre lang, von 1975 bis 1994 war er Mitglied des Rates, vorher hatte er bereits 13 Jahre dem Rat der Stadt Monheim angehört. Der CDU ist der gelernte Motorenschlosser schon 1957 beigetreten. Damit dürfte er einer der Ältesten in der Partei sein, meint er selber.

25 Jahre war er Vorsitzender der Hitdorfer CDU. Außerdem war Hans Kürten Schöffe am Amtsgericht und am Düsseldorfer Landgericht, sowie ehrenamtlicher Richter am Oberverwaltungsgericht Münster. Für die Belange seiner Mitbürger hatte er stets ein offenes Ohr.

"Er hat in Hitdorf sehr vielen Leuten geholfen, wenn sie zum Beispiel Probleme mit dem Grundstück oder beim Bauen hatten", sagt Dr. Klaus Roth, der als Vorstandsmitglied des Heimatvereins die Organisation der Feier übernommen hatte. "Das macht seine Bekanntheit und Beliebtheit aus."

Seinem Engagement und seiner "unverwüstlichen Robustheit" habe Hitdorf manches zu verdanken. Vor fünf Jahren hatten ihn ernste gesundheitliche Probleme aus der Bahn geworfen. "Da sieht man, wie schnell es auch zu Ende gehen kann", sagt Kürten nachdenklich. Aber er hat sich zum Glück wieder erholt und genoss es am Samstag viele Hände zu schütteln.

Hände von Parteifreunden und vor allem von Mitgliedern des Heimatvereins, die alle eingeladen waren. Der Verein, den er 1982 gründete, ist sein Kind. Einige der Gäste sorgten bei der Feier für ein fröhliches und unterhaltsames Programm.

(RP)
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