Leverkusen Hafenfest Hitdorf: Wassersport begeistert Jung und Alt

Leverkusen · Ursula und Astarte wirken etwas überholungsbedürftig. Der weiße Lack blättert ab, das Wasser des Rheins haben die beiden alten Damen wohl schon länger nicht mehr gesehen. Am Eingang des Vereinsgeländes des Yacht-Clubs Wuppertal-Hitdorf, das direkt am Rhein gelegen ist, machen sie sich dennoch gut. Dort fungierten sie am Wochenende quasi als Platzeinweiser fürs clubeigene Hafenfest.

 Jan, Tim, Marah, Selim, Mia und Max (v. li.) im Opti. Dem Verein ist daran gelegen, auch schon Kinder fürs Segeln zu begeistern.

Jan, Tim, Marah, Selim, Mia und Max (v. li.) im Opti. Dem Verein ist daran gelegen, auch schon Kinder fürs Segeln zu begeistern.

Foto: RALPH MATZERATH

Mit Live-Musik, viel Essen, einer Hüpfburg für Kinder und fachkundigen Gästen feierten die rund 110 Mitglieder ihr Hobby rund ums Wasser. Ursula und Astarte stehen zum Verkauf - eines davon hat bereits einen neuen Besitzer gefunden und erfährt baldig eine Schönheitskur. "Ein Boot dieser Größe kriegt man ungefähr für 20.000 Euro", sagt Stephan Utzelmann. Seit 2001 ist er Mitglied im eigentlich in Wuppertal entstandenen Club, bereits elf Jahre lang ist er überdies Vorsitzender. Nur weil die Wupper nicht schiffstauglich ist, zogen die Mitglieder nach Hitdorf - ein Liegeplatz kostet um die 600 Euro pro Jahr.

Die Familie des 49-Jährigen Wahl-Rheindorfers, der ursprünglich aus Köln kommt, ist natürlich auch mit dem Virus Wassersport infiziert. Sohn Simon ist 16 und besitzt bereits einen Bootsführerschein. Der zwölfjährige Lucas will in naher Zukunft seinem Bruder nacheifern: "Ich muss noch etwas warten. Aber Bootfahren macht Spaß - vor allem bei Wellen", betonte er, während er mit der Hand verdeutlichte, wie das Boot bei entsprechendem Wellengang hüpft. Im Sommer ist die Familie nahezu jedes Wochenende am Liegeplatz und dem Clubhaus, das maritim und liebevoll eingerichtet ist. Wanderpokale säumen die Wände. Sie gibt es überregional für Menschen, die zum Beispiel in einem Jahr die meisten Kilometer hinter sich legen.

André Posten ist derweil mit einer Kollegin von der Wasserschutzpolizei vor Ort. Drei Jahre müssen zusätzlich zur Ausbildung bei der Polizei durchlaufen werden. "In letzter Zeit werden die Bewerbungen wieder mehr", sagt Posten. Dennoch: Kinder für den Beruf zu begeistern, ist weiterhin das Ziel. "Sie sind immer sehr interessiert", bestätigt er lachend.

Direkt gegenüber haben sich Wolfgang Böhle und sein Team aufgestellt. Sie hoffen auf Spenden durch den Verkauf allerlei Dinge. Als Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sind sie auf Geldgeber angewiesen - die Nord- und Ostsee ist ihr Einsatzgebiet. Rund 2000 Mal im Jahr muss eine Mannschaft zu den verschiedensten Rettungseinsätzen auf See. "Das 23-Meter-Einsatzboot muss erneuert werden. Je Meter müssen eine Millionen Euro berechnet werden", erklärte Böhle. NRW sei dabei einer der wichtigsten Geldgeber.

(RP)
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