Leverkusen Gymnastik und Tanz sind im Kommen

Leverkusen · Wer treibt Sport in Leverkusen? Und in welchem Umfang? Das waren die Fragen, um die sich die städtische Sportstättenentwicklungsplanung rankte, die vom Reutlinger Universitäts-Professor Dr. Werner Köhl erstellt und bei der jüngsten Tagung des Sportpark-Betriebsausschusses im Wesentlichen von ihm vorgestellt wurde. "Sportstätten, die in Planung sind, haben mit der sporttreibenden Bevölkerung zu tun", merkte er an und sagte für Leverkusen ein Bevölkerungswachstum voraus, das mit dem künftigen Wohnungsbestand korrespondiere: "Werden nicht mehr Wohnungen gebaut und zur Verfügung gestellt, dann wandert die Bevölkerung ab."

Nach seinen Berechnungen sind bis 2030 rund 7500 Wohnungen zusätzlich erforderlich. Weitere Basis für die Untersuchung: die voraussichtliche Schülerzahl. Laut Landesstatistik verzeichnete Leverkusen im Jahr 2015 insgesamt 20.450 Schüler. "Nach vorübergehendem Absinken wird die Schülerzahl bis 2030 geringfügig auf 21.430 ansteigen", prognostizierte der Experte und widerlegte damit die Zahlen des Schulentwicklungsplanes, der bis 2020 und damit nicht weit genug reiche. Köhl schließt daraus, dass Kapazitäten für den Sport in Hallen, auf Sportplätzen und in Bädern für rund 830 bis maximal 860 Sportgruppen benötigt werden. "Keine einzige Schulsportanlage darf gestrichen werden."

Umgekehrt müsse vor einem Neubau die Auslastung geprüft werden. Denn diverse Sportarten könnten oft auf einer Sportanlage betrieben werden. Apropos: Unter insgesamt untersuchten 38 Hauptsportarten hat er einen weiteren Trend ausgemacht: Basketball und Tennis sind künftig weniger nachgefragt. Vereins- und Betriebssport, Fitnesstraining, Gymnastik, Fuß- und Volleyball sowie Leichtathletik und Tanzsport sind im Kommen.

Leverkusen hat 120.000 Einwohner, die ab 20 Jahren bis ins hohe Alter überwiegend aktiv sind, erläuterte der Referent weiter - selbst wenn sich nicht jeder Einzelne sportlich betätige oder Mitglied eines Sportvereins sei. Im Gegenteil: Mitgliedschaften in Sportvereinen seien, hochgerechnet auf 1000 Einwohner und unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, rückläufig. Diese Tendenz habe er bundesweit festgestellt. "Die Leute wollen sportlich aktiv sein, aber zu anderen Zeiten, als das in Sportvereinen möglich ist."

(gkf)
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