Leverkusen Gute Noten für Leverkusener Altenheime

Leverkusen · Nur zwei Häuser der Chemiestadt sind schlechter als der Landesdurchschnitt, acht sind besser. Das hat der Medizinische Dienst der Krankenkassen ermittelt. Schwerwiegende Pflegemängel wurden nirgends festgestellt.

 Der Wohnpark Bürgerbusch gehört zu den drei Leverkusener Häusern, die bei den Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen am besten abgeschnitten haben.

Der Wohnpark Bürgerbusch gehört zu den drei Leverkusener Häusern, die bei den Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen am besten abgeschnitten haben.

Foto: Uwe Miserius

Die Leverkusener Altenheime sind der Heimaufsicht zufolge gut aufgestellt. "Ab und zu gibt es bei den Kontrollen einzelner Häuser Beanstandungen. Die konnten bislang aber immer vor Ort geklärt werden", teilt Stadtsprecherin Julia Trick mit. Schwerwiegende Probleme oder systembedingte Fehler seien nicht bekannt.

Zwölf stationäre Pflegeheime gibt es in Leverkusen, eins davon mit einem zusätzlichen Spezialbereich. Welches die beste oder schlechteste Einrichtung ist, ist für Laien allerdings schwer herauszufinden, denn die Heimaufsicht veröffentlicht ihre Prüfberichte nicht. Einen Anhaltspunkt bieten die im Internet öffentlich einsehbaren Schulnoten vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), der die Häuser ebenfalls regelmäßig überprüft. Er hat den Einrichtungen in der Chemiestadt Gesamtnoten von "1,0" bis "1,3" gegeben, also allen ein "sehr gut". Allerdings machen kleine Abstufungen den Unterschied. Denn der Landesdurchschnitt liegt bei "1,2". Acht Leverkusener Häuser sind demnach besser, zwei schlechter als der Standard.

Die drei besten Pflegeheime sind dem Medizinischen Dienst zufolge das Awo-Seniorenzentrum Stadt Leverkusen, das Evangelische Altenheim Ulrichstraße und der Wohnpark Bürgerbusch. Sie haben in allen geprüften Bereichen eine "1,0" erhalten. Im Vergleich am schlechtesten abgeschnitten - mit einer Gesamtnote von jeweils "1,3" - haben das Altenheim St. Albertus und das Seniorenzentrum Rheindorf der Arbeiterwohlfahrt (Awo). In diesen Häusern wurde teilweise der nicht sachgerechte Umgang mit Medikamenten beanstandet, fehlende Maßnahmen zur Flüssigkeitsversorgung der Bewohner oder fehlende Erste-Hilfe-Schulungen.

Die detaillierten Noten lassen sich in den Transparenzberichten des MDK nachlesen, zum Beispiel auf der Internetseite www.bkk-pflegefinder.de. Die Bewertung eines jeden Hauses ist eingeteilt in die fünf Kategorien "Pflege und medizinische Versorgung", "Umgang mit demenzkranken Bewohnern", "Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung", "Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene" sowie "Befragung der Bewohner". Die Bewertung ist allerdings umstritten. Denn schlechte Noten in der Pflege können zurzeit mit guten Noten in anderen Bereichen, zum Beispiel im "Wohnen", ausgeglichen werden.

Die schlechteste Note in der Kategorie "Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene" erhielt mit einer "1,7" das DRK-Zentrum Leverkusen, weil die Bewohner dort den Zeitpunkt des Essens nicht frei wählen können. In der Gesamtwertung gab es aber immer noch eine "1,2".

Mit einem Problem haben nach Auskunft der Leverkusener Stadtverwaltung allerdings fast alle Häuser zu kämpfen: "Viele Einrichtungen würden gerne mehr Personal einstellen. Doch das ist Mangelware", berichtet Julia Trick.

(sug)
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