Bergisch Neukirchen Großer Sportsgeist beim Turnier auf der Kegelbahn

Bergisch Neukirchen · Kegeln ist für viele junge Menschen heutzutage nur ein anderes Wort für Bowling. Doch so sehr sich die Sportarten ähneln, bietet das Kegeln eine ganze Menge mehr Möglichkeiten des Spielens. Das sehen auch 14 Teams aus Bergisch Neukirchen und Umgebung so - und fochten ihre Könige aus.

 So sehen Sieger aus: "Six Pack" belegte nit 366 Holz bei der Kegelmeisterschaft den ersten Platz.

So sehen Sieger aus: "Six Pack" belegte nit 366 Holz bei der Kegelmeisterschaft den ersten Platz.

Foto: Uwe Miserius

Drei Wochen dauerte das gesamte Turnier. Die Mannschaft treten dabei nicht zeitgleich an einer oder benachbarten Bahnen an, vielmehr bleiben die Klubs während der Meisterschaft unter sich. Nur ein Schiedsrichter - abgestellt durch eine andere Mannschaft erscheint. Ein Job, für den es viel Auswahl gibt. "In diesem Jahr hatten wir rund zehn Schiedsrichter", berichtete Martin Richter vom Organisationsteam.

Seit 1991 spielen er und ein paar Freunde einmal im Monat das Spiel mit der kleinen Kugel. Ursprünglich zu sechst nannten sie ihre Truppe "Six Pack". Mittlerweile seien sie aber auf elf Sportsmänner und -frauen angewachsen. Sofort im Gründungsjahr schlossen sie sich der Kegelsportvereinigung Bergisch Neukirchen an. "Das sind 20 Klubs, mit jeweils fünf bis sieben Spielern", erläuterte Richter.

Nun klingen diese Zahlen positiv, das sind sie sicher auch. Und doch nimmt die Begeisterung für den Kegelsport ab. Die neuen Generationen suchen deutlich lieber große Bowlingcenter auf. "Es ist schwer, Nachwuchs zu finden", muss Richter zugeben. Für junge Leute sei das Kegeln wohl zu altbacken, vermutete der 52-Jährige. Vielleicht hat das Kegeln, dessen Spiel doch im Grunde deutlich mehr Variationsmöglichkeiten enthält, eine Entwicklung verschlafen.

Der Älteste in den Reihen der Mannschaften ist stolze 80 Jahre alt, der jüngste Sportler schaut bereits auf 25 Lebensjahre zurück. An zu wenig Musik kann es bei "Six Pack" allerdings nicht liegen. Die haben sie immer dabei, wenn die Kugeln rollen. "Es ist schön wenn die Gemeinschaft, das Dorf, zusammen ist", betonte Richter.

Er war es auch, der den großen silbernen Wanderpokal an den gemischten Sieger übergab. Das Rennen machte "Voll daneben" mit 330 Punkten, gefolgt von der "W.I.R. AG" (324) und "No Name" (301). Bei den Frauen gewann "Da simmer dabei" (287), das Turnier der Männer entschieden die Jungs von "Six Pack" für sich - sie kegelten 366 Zähler.

Punkte zu machen ist im Grunde einfach. Jeder Teilnehmer spielt dreimal eine Rheinische Partie. Das sind sechs Figuren, die Kegel immer anders aufgestellt. Gefallene Kegel werden als Punkt gewertet. Die zwei stärksten Durchgänge der besten fünf Spieler werden addiert. Ein vermeintlich leichtes Spiel also - bis man selbst auf der Bahn steht.

(RP)
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