Leverkusen Großeinsatz für gekenterte Bootsfahrer

Leverkusen · Zwei Paddler sind gestern bei Opladen in ein Wehr gestürzt, konnten sich aber selbst retten. Sie blieben unverletzt.

Feuerwehrkräfte und die beiden gekenterten Bootsfahrer an der Wupperbrücke in Rheindorf.

Feuerwehrkräfte und die beiden gekenterten Bootsfahrer an der Wupperbrücke in Rheindorf.

Foto: Uwe Miserius

Zwei Männer aus Monheim und Düsseldorf haben gestern Mittag an der Wupper für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei in Leverkusen gesorgt. Passanten hatten in Höhe des Tierschutzzentrums in Opladen, wo auch der Mühlenbach abzweigt, gesehen, wie zwei Boote mit jeweils einem Paddler ins Wehr stürzten, und deshalb die Retter alarmiert. Die rückten mit rund 50 Personen an. Zusätzlich wurden aus Köln Rettungstaucher und ein Hubschrauber angefordert. "Man braucht so viele Leute, wenn man in der Wupper und am Ufer jemanden sucht", erklärt Hermann Greven, Leiter der Leverkusener Berufsfeuerwehr.

Der Einsatz ging glücklich aus: Die zwei Männer, die Mitte 20 sein sollen, konnten sich selbst retten. Nicht sie meldeten sich allerdings bei den Rettern und beendeten damit nach einer Stunde den Einsatz, sondern ein aufmerksamer Taxifahrer. "Er teilte der Leitstelle mit, dass er zwei Männer nach Rheindorf gefahren habe, die ein Schlauchboot suchten", berichtet Greven.

In Rheindorf an der Pontonbrücke nahe der Autobahn A59 hatten die Einsatzkräfte zuvor Teile eines Schlauchbootes und einen Rucksack mit Verpflegung aus dem Wasser gefischt.

Der Wasserstand der Wupper ist zurzeit hoch. "60 Zentimeter sind nötig, um sie befahren zu dürfen", berichtet Sven Hanck-Müller, Wanderfahrer beim Verein für Kanusport Bayer Leverkusen. "Im Moment sind es ab Wupperhof 2,19 Meter. Da sollte man schon erfahren sein, um darauf zu fahren." Ein Schlauchboot sei bei diesem Wasserstand keine gute Wahl. Darüber hinaus sei das Wehr beim Abzweig zum Mühlenbach tückisch. "Auf einem Teil ist ein Absturz, auf einem anderen eine raue Rampe für die Fische, und noch ein Stück weiter muss man aufpassen, nicht in den Mühlenbach gezogen zu werden."

Grundsätzlich gelte für das Wupperstück zwischen Schusterinsel und Rhein sogar ein Fahrverbot. "Es darf nur im Winter von den angrenzenden Vereinen befahren werden. Außerdem muss man dafür 30 Euro bezahlen", berichtet Hanck-Müller. Entsprechend sei vor der Schusterinsel in Opladen eine Ausstiegsstelle für Paddler eingerichtet.

Nach Auskunft des Wupperverbands gibt es kein Fahrverbot auf dem Fluss ab einem bestimmten Hochwasserstand. "Nur der Mindestwasserstand ist vorgeschrieben", sagt Sprecherin Ilona Weyer. Das Befahren erfolge auf eigene Gefahr. Man weise die Wassersportler auf der Internetseite darauf hin, dass sich die Wupper bei steigendem Wasser schnell zu einem reißenden Strom verwandeln könne.

Für den Großeinsatz müssen die beiden Paddler übrigens nicht aufkommen. Es handelte sich laut Feuerwehr um eine Hilfeleistung.

(sug)
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