Leverkusen Große Auszeichnung für Haus Upladin

Leverkusen · Das Leverkusener Altenpflegezentrum wurde für sein Engagement um die Gesundheit seiner Mitarbeiter geehrt. Die Einrichtung arbeitet nach einem Konzept, das sich nach den Angestellten richtet.

 Geschäftsleiter Wolfgang Pauls (re.) mit Mitarbeitern der Einrichtung im liebevoll eingerichteten Ruheraum für die Angestellten.

Geschäftsleiter Wolfgang Pauls (re.) mit Mitarbeitern der Einrichtung im liebevoll eingerichteten Ruheraum für die Angestellten.

Foto: miserius

Der Pokal, den Wolfgang Pauls in seiner Funktion als Leiter des Leverkusener CBT-Wohnhauses Upladin jetzt in Hamburg entgegennahm, ist ziemlich schwer. Aber noch schwerer wiegt die Anerkennung, die das Upladin-Haus nun erhält. Es wurde mit dem ersten Platz beim BGW-Gesundheitspreis 2015 ausgezeichnet.

Der hoch dotierte Preis der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Altenpflege wurde in diesem Jahr an Unternehmen im Bereich der stationären Altenhilfe verliehen, "die sich in herausragender Weise für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einsetzen", so hieß es in der Ausschreibung.

Seit 2004 wird das sogenannte Gesundheitsmanagement WoGe im Upladin praktiziert. Davon profitieren die Mitarbeiter. Petra Noack und Maria Lenz sind als ausgebildete WoGe-Begleiterinnen Kümmerer und Ansprechpartnerinnen für sie da. Auf Wunsch vermitteln sie Hilfen und Anlaufstellen bei gesundheitlichen Problemen.

Damit es dazu gar nicht erst kommt, koordinieren sie außerdem hausinterne Angebote. Zum Beispiel wurde eine Pausenkultur vereinbart und Räume für Bewegung und Entspannung eingerichtet. Alle drei Wochen bietet ein Physiotherapeut am Arbeitsplatz Lockerungsübungen und Massagen an. Eine Kinästhetik-Trainerin übt mit Mitarbeitern, Bewohnern und pflegenden Angehörigen rückenschonende Hebebewegungen. Besonders beliebt bei den Mitarbeiteten: Kochkurse nach der traditionellen chinesischen Medizin oder das gesunde Frühstück.

Insgesamt haben sich 70 Altenpflege-Einrichtungen verschiedener Träger für den Preis beworben, sechs davon kamen in die engere Auswahl. Eine Jury überprüfte im Juli vor Ort, ob die im Bewerbungsbogen beschriebenen Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz bei den Finalisten auch tatsächlich umgesetzt werden. "Nach dieser Begehung hatten wir bereits die höchste Punktzahl erreicht", sagt Pauls. Das jedoch hat sie erst bei der Preisverleihung erfahren. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 15 000 Euro, das in den Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden investiert werden soll.

Auf dem Preis will sich das Haus Upladin nun aber nicht ausruhen. Es soll weitergehen mit der Arbeit. Vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll verbessert werden. Mit einer Umfrage bei Mitarbeitern mit Kindern unter zwölf Jahren und bei der großen Gruppe 55 plus will die Geschäftsführung zunächst ermitteln, wo der Schuh drückt, um dann Lösungen zu finden.

Ein Problem könnte die Kinderbetreuung während der Schulferien sein, die deutlich länger sind als die Urlaubsspannen der Mitarbeiter. Da könnte man durch Kooperationen oder ehrenamtliches Engagement helfen, überlegt Pauls, dem die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter sehr am Herzen liegen, wie er sagt.

Das mache die Atmosphäre des Hauses aus und sei die einzige Möglichkeit, den demografischen Wandel und drohenden Fachkräftemangel zu meistern.

(mkl)
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