Leverkusen Glanzvolle Spielzeit-Eröffnung

Leverkusen · Im Erholungshaus hatte die Bayer-Kulturabteilung einen Gründerzeitball mit zahlreichen Attraktionen organisiert.

 Kunstradfahrer Jens Schmitt zeigte, wie sich ein Zweirad auch nutzen lässt.

Kunstradfahrer Jens Schmitt zeigte, wie sich ein Zweirad auch nutzen lässt.

Foto: Izabell Schmitt

Im Restaurant "Kulisse" wurde ein Ausschnitt aus dem Musical "My Fair Lady" aufgeführt, im Biergarten gab es Akrobatik und Musik, im Studio lockten die "Flaming Stars". Jubel, Trubel und Heiterkeit herrschten beim Gründerzeitball, den die Bayer-Kultur am Samstag im Erholungshaus zum Auftakt der Spielzeit 2016/17 initiierte. Fast wie vor 125 Jahren, als Bayer aus Elberfeld an den Rhein kam, flanierten die Besucher bei weit geöffneten Türen von einem Raum zum anderen oder steuerten ihre Ziele bewusst an.

In den Foyers wurden Highlights der Bayer-Kunstsammlung präsentiert. Und im Eingang hatte der "k.u.k. Hofphotograph" ununterbrochen zu tun, während seine Kollegin die Abzüge mit einem (scheinbar) dampfbetriebenen Apparat in Windeseile druckte. Mehrere hundert Gäste ließen sich im bereitgestellten Outfit ablichten, andere waren im eigenen Kostüm gekommen.

 Das Salonorchester Reverie Musicale bot eine musikalische Traumreise von Wiener Walzer bis Filmmusik.

Das Salonorchester Reverie Musicale bot eine musikalische Traumreise von Wiener Walzer bis Filmmusik.

Foto: Orchester

"Wir haben ganz tief in die Karnevalskiste gegriffen", berichteten Katharina Ohle und Monika Cichy aus Leichlingen. Besonders stilecht erschien Ursula Lagler-Haese aus Odenthal in einem Kleid anno 1882, dass sie obendrein selbst genäht hatte. So mancher Herr kam in Frack und Zylinder, während sich die Gemahlin für Volants und Rüschen ähnlich dem Biedermeierlook entschieden hatte.

"Die lassen sich hier richtig was einfallen", lobte Bürgermeister Bernhard Marewski (CDU), der mit Gattin in eleganter Abendgarderobe kam. Mit gutem Beispiel voran gingen natürlich Thomas Helfrich, Leiter der Bayer-Kulturabteilung, und Gattin Delia Bob. Pünktlich begrüßte Helfrich die Gäste - darunter Oberbürgermeister Uwe Richrath und die Fraktionsvorsitzenden einiger Parteien - mit einem Auszug aus dem Musical "Cabaret" und den Worten "Willkommen, bienvenue, welcome". Dazu tanzte der Abteilungsleiter - er ist ausgebildeter Schauspieler und Sänger - auf der Bühne im Großen Saal mit einigen Darstellerinnen des Jungen Musicals Leverkusen. Deren musikalischer Leiter David Merten übernahm die Begleitung am Keyboard. Die Zusammenarbeit zwischen Bayer und Jungem Musical ist übrigens noch neu, soll aber voraussichtlich fortgesetzt werden, sagte Merten.

Den Tanzabend eröffnete das Party-Symphonie-Orchestra mit einem Wiener Walzer, die Menschen strömten auf die Tanzfläche. Dafür, dass sie sich bis zum Schluss nicht leerte, sorgten unter anderem sieben so genannte "Taxi-Tänzer". Die Mitarbeiter einer Kölner Tanzschule waren an einer weißen Blume im Knopfloch erkennbar und suchten sich ihre Tanzpartnerinnen im Publikum - sehr zur Freude mancher Dame, deren Ehemann eher zur Spezies der Nichttänzer zählte.

Vom Programm des Abends, aber auch von der bevorstehenden Spielzeit, war Anneliese Ebner aus Wiesdorf begeistert. "Deshalb konnte ich mich direkt festlegen", erklärte die 87-Jährige, die sich für den Besuch der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens mit den Tatort-Darstellern Miroslav Nemeæ und Udo Wachtveitl entschieden hat.

Die einzige, aber gleich mehrfach geäußerte Kritik drehte sich um den Katalog. Er sei im Aufbau viel zu unübersichtlich, hieß es.

(gkf)
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