Leverkusen Gewächshaus: Bayer feiert Richtfest

Leverkusen · 40 Millionen Euro fließen in den 9000 Quadratmeter großen Bau mit angeschlossenem Büro- und Laborgebäude auf dem Areal von Bayers Agrarsparte CropScience im Monheimer Süden. Dies sieht der Konzern als Standortbekenntnis.

 Zum Richtfest des millionenschweren Gewächshauses gratulierte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (l.) den Bayer-Verantwortlichen.

Zum Richtfest des millionenschweren Gewächshauses gratulierte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (l.) den Bayer-Verantwortlichen.

Foto: Matzerath

Punktgenau montierten die Arbeiter gestern noch kurz vor dem Richtfest die letzten Stahlträger am Gewächshaus und stellten die Dachkonstruktion fertig. "Der Rohbau steht", kommentierte Markus Dollinger, Leiter der Insektizidforschung bei Bayer CropScience. Und somit schließt sich der Kreis.

Vor genau 100 Jahren - im September 1916 - wurde bei Bayer die erste wissenschaftliche Abteilung für Insektenbekämpfung gegründet. Heute ist der Konzern, derzeit wegen den Monsanto-Übernahmeplänen in aller Munde, Weltmarktführer und möchte es auch bleiben. "Das neue Gewächshaus hilft uns dabei", sagte Dollinger. "Da steckt Hightech drin. Es wird eines der modernsten Treibhäuser sein."

40 Millionen Euro fließen in den 9000 Quadratmeter großen Bau mit angeschlossenem Büro- und Laborgebäude. Die Maßnahme sei "ein Meilenstein" betonte Standortleiterin Simone Rosche. Und Dirk Backhaus (Leiter Produktversorgung) gab ein klares Bekenntnis zum Standort Monheim ab: "Wer baut, sieht eine Zukunft." So steige die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln überall auf der Welt stetig an. Zunehmend träten Resistenzen gegen Produkte, die schon länger auf dem Markt seien, auf. Sowohl Großbetriebe als auch Kleinbauern suchten nach innovativen Lösungen. Es sei "eine sehr dringende Aufgabe", die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern, erklärte Backhaus. "Deshalb investieren wir 40 Millionen Euro in dieses Einzelprojekt." Auch der Zusammenschluss von Bayer und Monsanto sei auf diesem Weg "ein sehr wichtiger Schritt". Er ermögliche es, dass Landwirte überall auf der Welt innovative Produkte erhielten. Und er schaffe Wachstum und neue Arbeitsplätze. Es gehe um Investitionen, keinesfalls darum, die Kosten zu senken. Der weltweite Bereich Pflanzenschutz sowie CropScience insgesamt würden aus Monheim in Deutschland geführt, teilte der Konzern mit.

Die Fusion von Bayer und Monsanto sieht auch Bürgermeister Daniel Zimmermann positiv. "Ich kenne und erlebe das Unternehmen als wichtigen Arbeitgeber". Der Zusammenschluss sei wegweisend. Zimmermann geht davon aus, dass das Gewächshaus den Grundstein für die erfolgreiche Forschung in den nächsten Jahren legt. "Das geschieht am Standort Monheim, darüber freue ich mich."

Zimmermann wies beim Termin auf etwas hin, was Leverkusen tief schmerzt: Monheim habe den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz bundesweit und erklärte, man wolle die Steuerquote für die ortsansässigen Unternehmen unter die "international wichtige Marke von 25 Prozent" drücken. Außerdem werde der Glasfasernetzausbau engagiert vorangetrieben. 2018 - früher als geplant - wolle man eine flächendeckende Verkabelung vorhalten. Auch die Schnellbusverbindung solle ausgebaut werden, damit Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze schneller mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln erreichen können.

(pc)
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