Leverkusen Gerettete Füchse sind im Wildpark glücklich

Leverkusen · Mary und Jacky entkommen als Welpen nur knapp dem Tod. Im Wildpark Reuschenberg haben sie ein neues Zuhause gefunden. Parkleiterin Sabine Honnef zog die beiden Tiere mit der Hand auf. Im Park erwarten viele Tiere Nachwuchs.

 Ein Bauer rettete diese Füchsin als Welpen vor dem Hungertod und brachte sie zum Tierpark. Mit ihrer Schwester wurde sie von den Mitarbeitern des Tierparks aufgezogen und gestern der Öffentlichkeit präsentiert.

Ein Bauer rettete diese Füchsin als Welpen vor dem Hungertod und brachte sie zum Tierpark. Mit ihrer Schwester wurde sie von den Mitarbeitern des Tierparks aufgezogen und gestern der Öffentlichkeit präsentiert.

Foto: Hoffmann

Dass Mary und Jacky noch leben, haben sie einem Zufall zu verdanken. Ein Landwirt entdeckte die verletzlichen Welpen im vergangenen März, als er an seinem Bauernhof nutzloses Gerümpel aus einer Ecke entfernte. Weil von der Mutter keine Spur zu sehen war, brachte er die damals erst etwa neun Tage alten Fuchswelpen in den Wildpark Reuschenberg.

Dort wurde gestern das neue Zuhause der Füchse eingeweiht. 8000 Euro hat es gekostet, die ehemalige Fuchsvoliere neu herzurichten. Die Kosten trug der Förderverein. Für die beiden Füchsinnen wurde sogar eine kleine Hütte gebaut, von der Decke hängt eine Wärmelampe. "Sie sind sozusagen Luxusfüchse", sagt Sabine Honnef.

Sie ist die Leiterin des Wildparks und hat die beiden Welpen vier Monate lang zu Hause mit der Flasche aufgezogen. Der dritte Fuchs, ein Männchen, hat es nicht geschafft. "Er war zu schwach." Die anderen beiden sind mittlerweile fast ausgewachsen. "Obwohl Füchse eigentlich Einzelgänger sind, verstehen sie sich gut. Sie spielen miteinander, buddeln und toben."

Dafür gibt es auf der neuen Anlage am Reuschenberger Busch genug Platz. 100 Quadratmeter ist sie groß. Der Boden besteht aus Erde, es gibt Hügel und viele Klettermöglichkeiten, zum Beispiel Äste oder an die Wände geschraubte Regalböden. "Füchse brauchen Verstecke, Beschäftigung und etwas zum Hinaufklettern", erzählt Honnef.

Auch deswegen war nach vier Monaten Handaufzucht in der eigenen Wohnung der Zeitpunkt gekommen, die Füchse in ein richtiges Gehege zu bringen. "Sie haben mir vier paar Flip-Flops kaputtgemacht. Zuhause musste ich Gitter um den Fernseher und die Musikanlage bauen, damit sie nicht überall hochklettern konnten."

Lieblingsspielzeug der Füchse sei ein alter Besenkopf. "Der wird quer durch das Gehege getragen", sagt Honnef. "Damit wollen sie immer durch die Katzenklappe im Häuschen. Ganz so schlau sind die Füchse dann doch nicht", scherzt die Wildpark-Leiterin. Dem Fuchs sagt der Volksmund eine gewisse Intelligenz nach. Besonders wählerisch sind sie aber nicht. Sie sind nämlich Allesfresser und fressen nicht nur Fleisch, sondern lieben auch Obst wie Bananen, Äpfel und Birnen. Übrigens: Nachwuchs gibt es im Tierpark nicht nur bei den Füchsen. Drei Bentheimer Schafe sind schon zur Welt gekommen. Die Ziegen, Heidschnucken und Mufflons warten noch, und auch die Uhus brüten.

Öffnungszeiten Park (Am Reuschenberger Busch 6) täglich: 9 bis 18 Uhr offen. Für Kinder: kostenfreie Hüpfburg.

(RP)
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