Leverkusen Geplantes Hospiz soll gut 3,5 Millionen Euro kosten

Leverkusen · Die Patienten werden in 20 Quadratmeter großen Einzelzimmern leben, hieß es gestern im Saal Norhausen.

"PalliLev"-Vorstand: L. Scharfenberg, M. Klemm, C. Meyer zu Berstenhorst, B. Denhoven, W. Hübner.

"PalliLev"-Vorstand: L. Scharfenberg, M. Klemm, C. Meyer zu Berstenhorst, B. Denhoven, W. Hübner.

Foto: um

Der Standort für das geplante stationäre Hospiz steht zwar immer noch nicht fest, dafür, wie teuer es voraussichtlich wird: etwa 3,5 bis vier Millionen Euro. Das erfuhren gestern die Besucher eines Informationsnachmittags im Saal Norhausen, zu dem die Mitstreiter für die neue Einrichtung eingeladen hatten: das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen, der ambulante Hospizverein und das Klinikum. An die 100 Gäste waren gekommen. Die Veranstalter hatten mindestens 200 erwartet.

"Wir sind in intensiven Gesprächen mit Investoren", berichtet Christoph Meyer zu Berstenhorst vom Ambulanten Palliativzentrum Leverkusen. Mit Hilfe eines Investors soll das neue Gebäude errichtet werden. Vorgesehen sind zwölf Einzelzimmer für todkranke Menschen sowie Büros. "Die Zimmer für die Patienten werden 20 Quadratmeter groß sein, ein fünf Quadratmeter großes Bad haben und einen Ausgang nach draußen", sagt Meyer zu Berstenhorst. "Die Menschen sollen sich nicht wie in einem Krankenhaus fühlen." Schließlich sei das Hospiz ihr letzter Wohnort, wenn auch nur für etwa 20 Tage. Das sei die durchschnittliche Verweildauer in anderen Hospizen in NRW.

Dass ein stationäres Hospiz für Leverkusen dringend nötig ist, hat auch "Höhner"-Sänger Henning Krautmacher festgestellt. Er wandte sich gestern per Videobotschaft an die Gäste in Rheindorf. Früher sei er immer ein Gegner von einem Hospiz gewesen, berichtete der Musiker. Doch als sein Bruder sterbenskrank wurde, habe die Familie ihr Versprechen, ihm einen Tod zu Hause zu ermöglichen, nicht einhalten können. Sie hatte nicht die erforderliche Versorgung sicherstellen können. Und einen Hospizplatz in den umliegenden Städten zu finden, sei sehr schwierig gewesen.

Im neuen Hospiz, das Ende 2017/Anfang 2018 unter dem Namen "PalliLev" an den Start gehen soll, sind zwölf Vollzeitstellen für Pfleger eingeplant: tagsüber werden stets drei bis vier Fachkräfte vor Ort sein, nachts ein bis zwei. "Ein Arzt ist mindestens vier Stunden am Tag da", berichtet Meyer zu Berstenhorst. Den wichtigsten Job werde aber wohl die Hauswirtschafterin haben. "Sie erfüllt die Essenswünsche der Bewohner."

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort