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Elektroautos in Leverkusen GBO will mehr E-Tankplätze schaffen

Leverkusen · Gerade Mietern fehlt oft die Möglichkeit, ihr Stromfahrzeug zuhause aufzuladen. Bauverein und WGL wollen bei neuen Projekten für Abhilfe sorgen. E-Zapfsäulen im Parkhaus Kantstraße werden am Montag offiziell in Betrieb genommen.

 Die neue E-Tankstelle im GBO-Parkhaus Kantstraße soll am kommenden Montag offiziell in Betrieb genommen werden.

Die neue E-Tankstelle im GBO-Parkhaus Kantstraße soll am kommenden Montag offiziell in Betrieb genommen werden.

Foto: Uwe Miserius

Laut Straßenverkehrsamt waren bis Ende vergangenen Jahres ganze 26 Elektroautos angemeldet. Das klingt zwar wenig, ist aber im Vergleich zum Jahr davor eine Steigerung um mehr als 60 Prozent (16 Fahrzeuge). Aktuellere Zahlen kann die Behörde noch nicht liefern. Zählt man die sogenannten Hybriden hinzu, die sowohl mit Strom als auch mit Diesel oder Benzin fahren, kommt man schon auf 445 Autos. Dabei ist die Zahl der Hybriden im Jahresvergleich um gut ein Viertel gestiegen (333). Damit machen die Stromer aber gerade einmal ein halbes Prozent an den gesamten Pkw-Anmeldungen aus.

Trotzdem soll ihnen nach dem Willen vieler Umweltschützer und einiger Fachleute die Zukunft gehören. Davon ist auch Bernd Fass überzeugt: "Elektromobilität spielt für uns eine immer größere Rolle", sagt der Geschäftsführer des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO). Zusammen mit der Energieversorgung Leverkusen (EVL) hat die GBO soeben ihr Parkhaus an der Kantstraße mit einer neuen Stromtankstelle für Elektroautos ausgerüstet. Mit Details halten sich die Kooperationspartner noch zurück bis zur offiziellen Vorstellung des Projektes am kommenden Montag.

Fass legt Wert auf Fakten. Und da diese gerade bei E-Autos, wo viele Aspekte noch unklar sind, nur schwer zu bekommen sind, sammelt Fass gern eigene Erfahrungen. So hat er sich vor einem halben Jahr einen "Plug-in-Hybriden" von Mitsubishi zugelegt. "Damit fahre ich jeden Morgen von Overath zur Arbeit nach Opladen", sagt Fass. Das geländegängige Modell Outlander fährt bis zu 50 Kilometer weit elektrisch. Ist die Batterie leer, springt ein Benzin-Verbrennungsmotor ein. Fass hat den Vorteil, dass er auch am Parkplatz seiner Arbeitsstelle seinen Auto-Akku aufladen kann. "Ich fahre zu 85 bis 90 Prozent rein elektrisch", hat er ausgerechnet. Legt man einen aktuellen Ökostrom-Tarif der EVL zugrunde, kosten ihn 100 Stromkilometer 6,03 Euro. Würde Fass stattdessen ein vergleichbares Diesel-Modell mit dem sparsamsten Motor fahren, kostete ihn das mindestens sieben Euro.

Allerdings ist der Hybrid in der Anschaffung fast doppelt so teuer wie die günstigste Diesel-Version. Fass müsste theoretisch 1,9 Millionen Kilometer rein elektrisch fahren, um die Kaufpreis-Differenz auszugleichen.

Natürlich gibt es inzwischen auch günstigere Stromer. Doch die müssen ebenfalls regelmäßig wieder aufgeladen werden. Und das stellt für Wohnungsmieter oft ein unüberwindbares Hindernis dar: der Stellplatz mit Stromanschluss. Genau dort will die GBO ansetzen: "Wir müssen uns zumindest darauf vorbereiten, dass unsere Mieter zukünftig Strom tanken wollen", sagt er. "Wir haben uns bei der GBO darauf verständigt, die Versorgung zunächst einmal niederschwellig einzurichten, zum Beispiel mit klassischen Steckdosen, an denen in der Regel auch E-Autos aufgeladen werden können." Es gebe aber noch einiges zu klären. Objekteigene Stellplätze müssten mit Steckdosen nachgerüstet werden - vermutlich abschließbaren, damit sich der Nachbar nicht heimlich am fremden Strom bedient. Und der steigende Strombedarf müsste beim Energieversorger angemeldet werden.

Bei der Wohnungsbaugesellschaft Leverkusen (WGL) befasst man sich ebenfalls mit dem Thema. "Das Neubauprojekt an der Gerhart-Hauptmann-Straße ist das erste der WGL, bei dem auch die Einrichtung von zwei Stromtankstellen realisiert wird", sagt Sprecher Klaus-Ulrich Heimann. Bei allen weiteren Neubauprojekten sollen zukünftig ebenfalls Lade-Stellplätze eingerichtet werden.

(RP)
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