Leverkusen Gala gegen Kinderarmut lockt viel Publikum

Leverkusen · Wer an Kinderarmut denkt, landet oft mit den Gedanken in Dritte-Welt-Ländern. Aber Kinderarmut ist auch mitten in Leverkusen ein großes Thema. Statistiken zeigen, dass in NRW der Prozentsatz höher liegt als der Bundesdurchschnitt und Leverkusen die Quote nochmals übersteigt. In manchen Stadtteilen läge diese sogar bei fast 50 Prozent, sagt der Verein "Weltkindertag".

 Unter dem Motto "Quatsch mit Soße für Jung und Alt" wurde die erste Kindergala im Saal der katholischen Gemeinde Wiesdorf gefeiert.

Unter dem Motto "Quatsch mit Soße für Jung und Alt" wurde die erste Kindergala im Saal der katholischen Gemeinde Wiesdorf gefeiert.

Foto: Uwe Miserius

In Alkenrath leide jedes zweite Kind unter Kinderarmut. In Wiesdorf-West, Manfort und Rheindorf lägen die Zahlen zwischen 30 und 40 Prozent, Wiesdorf-Ost, Steinbüchel und Quettingen wären ebenfalls noch über dem städtischen Durchschnitt. "Uns ist es wichtig, dass man nicht immer nur über Kinderarmut redet", betont Sam Kofi Nyantakyi vom Verein, "wir müssen auch etwa dagegen tun."

Deshalb habe man die Kindergala Leverkusen im Gemeindesaal der katholischen Gemeinde Wiesdorf ins Leben gerufen, an der mehr als 50 Ehrenamtler mithelfen. Zahlreiche Vereine sind beteiligt, wie das Afrika-Forum Leverkusen der italienische Familienverein oder die tamilische Gemeinde. Interkulturelle Gemeinschaft wird groß geschrieben. "Nebenan ist ja der Weihnachtsmarkt, den sich viele Familien nicht leisten können", erzählt Nyantakyi, "wir bieten den Kindern eine Alternative. Hier brauchen sie für Essen und Trinken nichts zu zahlen und haben ein spaßiges Bühnenprogramm." Und so ist nicht nur eine kleine Delegation des Circus Traber, bestehend aus Clowns und Akrobatiktalenten vor Ort, sondern auch "Just4Fun" Fidelio Manfort. Ihr neues Sessions-Programm führen sie gerne auf der Kindergala vor: "Kinder glücklich zu machen - da sind wir dabei", sagt Jenny Zeiger, die in ihrer fünften Session bei den Fidelio-Tänzerinnen ist.

"Dass das Fest so gut angenommen wird, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", lautet das Fazit von Nyantakyi. Und tatsächlich ist der Gemeindesaal voll. "Wir wollen die Gala etablieren aber vielleicht wandern wir nächstes Jahr ins Forum. Das wird sonst zu eng hier."

(hawk)
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