Leverkusen Für Rheinbrücken-Bau wird A59 sechsspurig

Leverkusen · Gestern ging es bei der Diskussion um die neue Rheinbrücke speziell um die Umleitungsstrecken für den Auto- und Radfahrerverkehr.

 Eine erste Ideenskizze zur neuen Rheinbrücke: Auf ihr verläuft ein internationaler Radweg. Jetzt gibt es Streit um die Breite. Zur Erinnerung: Das Fahrrad wird als das Verkehrsmittel propagiert. Im Ruhrgebiet entstehen Radweg-Autobahnen. Die Rheinbrücke dürfte ein Radweg-Nadelöhr bleiben.

Eine erste Ideenskizze zur neuen Rheinbrücke: Auf ihr verläuft ein internationaler Radweg. Jetzt gibt es Streit um die Breite. Zur Erinnerung: Das Fahrrad wird als das Verkehrsmittel propagiert. Im Ruhrgebiet entstehen Radweg-Autobahnen. Die Rheinbrücke dürfte ein Radweg-Nadelöhr bleiben.

Foto: Straßen.NRW

Vierter Tag beim "Erörterungstermin im Planfeststellungsverfahren für den "Ausbau der Autobahn A1 zwischen Anschlussstelle Köln-Niehl und Autobahnkreuz Leverkusen-West einschließlich Neubau der Rheinbrücke Leverkusen". Gestern ging es in der Köln-Mülheimer Stadthalle um den Verkehr - vor allem während des Neubaus der Rheinbrücke, aber speziell für die Radfahrer auch nach der Fertigstellung.

Keine Zweifel gab es darüber, dass die Autobahnbrücke seit Jahren völlig überlastet ist. Bereits 2009 hatte eine Verkehrsuntersuchung ergeben, dass bis zum Jahr 2030 mit einer explosionsartigen Zunahme des Lkw-Verkehrs über die Brücke zu rechnen sei - von damals noch 14.100 auf dann 18.600 Laster pro Tag. Durchschnittlich würden danach in 14 Jahren täglich rund 144.000 Fahrzeuge den Rhein an dieser Stelle queren.

Abgesehen davon, dass die Träger öffentlicher Belange (TÖB) - darunter das Leverkusener Unternehmen Bayer sowie die Städte Köln und Leverkusen - dieses Gutachten im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) für ihre eigenen Planungen im Vorfeld nicht erhalten hatten, lag den Firmen- und Behördenvertretern speziell die Verkehrsführung während des Brückenneubaus schwer im Magen.

Geplant ist, dass die Abfahrt vom Kreuz Leverkusen-West auf die Rheinallee in Richtung Wiesdorf nicht mehr möglich sein wird. Wer von der A1 kommend in die Stadt möchte - beispielsweise die täglichen Pendler in den Chempark Leverkusen -, müsste erst die A59 bis Rheindorf nehmen und dann zurück Richtung Wiesdorf fahren.

Insbesondere die Leverkusener Vertreter - unter anderem war Verkehrsamtschef Friedhelm Laufs gestern (wieder) in Köln - befürchten, dass die Autofahrer aber nicht diese Strecke über die Autobahn wählen, sondern durch die Stadt fahren werden.

Die Autobahnbehörde Straßen.NRW kündigte an, die A59 in Richtung Wiesdorf in diesem Abschnitt während der Bauzeit sechsspurig auszubauen, um Staus zu vermeiden.

Bayer-Vertreter sahen derweil insbesondere die Leistungsfähigkeit der Ausweichstrecken zwischen dem Kreisverkehr an der Rheinallee und dem Kreisverkehr am Westring (L108) kritisch. Ihre Bedenken: Die Lastwagen kommen bei dem Verkehrsaufkommen vom Entsorgungszentrum Bürrig nicht mehr auf den Westring und damit "nicht mehr vom Hof". Die Straßen.NRW-Vertreter gingen gestern indes davon aus, dass der Stau nicht vom einem bis zum anderen Kreisverkehr reichen werde.

Weitere Bedenken trug unter anderem die Stadt Köln wegen der geplanten Breite der Radwege auf der neuen Brücke vor. Dies hatte bereits am Montag ein Einwender aus Bürrig schon einmal zart versucht. Er hatte moniert: "Bei diesen vorgesehenen Wegen von 3,25 Metern handelt es sich gar nicht um echte Radwege, sondern um Servicewege. Das muss geändert werden." Die Stadt Köln sieht's genauso. Die Radwege sollten auf beiden Seiten mindestens vier Meter betragen, da es sich um einen Radweg von nationaler und internationaler Bedeutung handele. Hier machte Straßen.NRW wenig Hoffnung auf Nachbesserung der bisherigen Planungen: Der Bund verpflichte sich nur zur Wiederherstellung der alten Radwegbreite von eben 3,25 Metern.

(inbo)
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