Kommentar Für Leverkusen kämpfen - es lohnt sich

Leverkusen · Die CDU bot am Samstag nach außen hin ein friedliches Bild. Der Blick in das innere Gefühlsleben der Kreispartei Leverkusen offenbart andere Zustände: Vieles an Klagen über die Parteiarbeit des Vorstandes und der Fraktion wird wie in einem Dampfkochtopf unter Verschluss gehalten. Die Schlebuscher und Rheindorfer Dauerkritiker waren vorher ruhig gestellt worden. Eine weitere öffentliche Zerreißprobe wollten sich die Christdemokraten nicht leisten.

Ob damit das Hochkochen weiterer Angriffe auf den Vorstand gestoppt werden konnte, scheint sehr fraglich.

Vieles hängt auch davon ab, wie die Parteigerichtsverfahren zu Andreas Eckloff und Ulrich Wokulat geregelt werden. Einigungen zwischen dem Parteivorstand und den Kontrahenten würden sicher für eine längere Friedensphase sorgen. Allerdings: Ordentlich aufgearbeitet wurden offenbar auch intern weder die Wahlschlappe noch die mangelnde Sacharbeit einiger Fraktionsmitglieder, die zunehmend unter der Belastung des Bündnisses mit Grünen und Opladen Plus stöhnen - unter vier Augen, nicht öffentlich. Die Wähler haben die CDU zwar zur größten Ratsfraktion gemacht, aber nicht mit der Mehrheit ausgestattet.

Dennoch: Persönliche Feindschaften in der CDU sollten beendet werden. Mit der Flüchtlingskrise und mit dem Aus-/Neubau der A1 hat Leverkusen zwei Riesenproblemstellungen, für die auf viele Jahre hin von allen der größtmögliche Krafteinsatz verlangt wird. Deshalb ist es übrigens auch gut, dass die Christdemokraten (nach der SPD) mit gezielter Nachwuchsarbeit für neue und jüngere Ratspolitiker begonnen haben. "Für Leverkusen müssen wir gemeinsam kämpfen, es lohnt sich", hat CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Eimermacher auf dem Parteitag am vergangenen Samstag gesagt. Stimmt. Ulrich Schütz

(RP)
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