Leverkusen Flüchtlinge ziehen nächste Woche an die Felderstraße

Leverkusen · Noch steht das städtische Flüchtlingsheim an der Felderstraße in Rheindorf leer. Eigentlich hatte die Stadt diese Woche mit dem Bezug gerechnet. Der soll nun nächste Woche erfolgen, denn es laufen noch Restarbeiten. "Die Zuwegung zur Einrichtung wird im Laufe der Woche fertiggestellt", teilt Stadtsprecherin Julia Trick mit.

 An der Containeranlage an der Felderstraße wird noch gearbeitet. Die Polizei fährt aber schon jetzt regelmäßig Streife.

An der Containeranlage an der Felderstraße wird noch gearbeitet. Die Polizei fährt aber schon jetzt regelmäßig Streife.

Foto: Uwe Miserius

90 Plätze gibt es in der Containeranlage am Rheindorfer See - auf dem Gelände des ehemaligen Jugendzentrums. Und die neuen Bewohner stehen bereits fest: "Es werden sowohl Familien als auch Alleinstehende sein", berichtet Trick. "Die Herkunftsländer sind überwiegend Syrien, Irak, Afghanistan."

Hunderte Anwohner hatten vor zwei Wochen die Gelegenheit genutzt, einen Blick in die Räume zu werfen. "Die Reaktion der Nachbarn am Tag der offenen Tür war aus Sicht der Stadt positiv", sagt Trick. Doch schon damals wurden aus Sorgen geäußert: "Wir wissen ja nicht, wer kommt", hieß es, und: "An der Görresstraße soll es ja täglich Polizeieinsätze geben." Deshalb hätten sich schon etliche Anwohner im Umkreis mit Pfefferspray ausgestattet.

Ängste, die Bezirksvorsteherin Regina Sidiropulos ebenfalls schon zu Ohren gekommen sind. "Durch die Vorfälle zu Silvester sind die Leute sensibilisiert", sagt die SPD-Politikerin. In Hitdorf, wo Sidiropulos wohnt, seien die Anwohner ebenfalls aufgeschreckt durch die Pläne, dort eine Einrichtung mit mehreren hundert Plätzen zu bauen. "Die Leute haben alle Angst um ihre Kinder", hat die Bezirksvorsteherin erfahren. "Eine frühe Information der Bürger ist deshalb das Wichtigste." Das Flüchtlingsheim in Rheindorf sei mit seinen 90 Plätzen allerdings übersichtlich. "Es gibt einen Sicherheitsdienst dort, und auch die Polizei schaut regelmäßig nach dem Rechten", versichert Sidiropulos.

Auch Andreas Eckloff, Vorsitzender der Rheindorfer CDU, sieht keinen Grund zur Sorge. "90 Menschen können wir leicht in unseren Stadtteil integrieren", ist er überzeugt. "Die CDU wehrt sich aber gegen die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes mit 900 Plätzen. Denn das wird soziale Probleme geben." Das neue Flüchtlingsheim an der Felderstraße sei hingegen "eine gute Einrichtung, hinter der wir Rheindorfer zu 100 Prozent stehen sollten."

Die Stadt hat nach eigenen Angaben auch schon Kontakt zur nahegelegenen muslimischen Gemeinde aufgenommen. "Ob der Gebetsraum genutzt werden kann, ist (noch) nicht bekannt", sagt Trick. Darüber hinaus kümmere sich ein Runder Tisch unter Federführung des Fördervereins Soziale Stadt um mögliche soziale Probleme.

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort