Leverkusen First Flush - Kunstakademie zu Gast bei Bayer

Leverkusen · Werke von Absolventen und Studenten der Kunstakademie Düsseldorf sind ab Sonntag im Bayer Kulturhaus zu sehen.

 Angelika Trojnarski zeigt im Bayer Kulturhaus unter anderem ihr Werk "Anatomie des Lichts". Sie ist eine von 13 Künstlern von der Kunstakademie Düsseldorf, deren Werke ab morgen zu sehen sind.

Angelika Trojnarski zeigt im Bayer Kulturhaus unter anderem ihr Werk "Anatomie des Lichts". Sie ist eine von 13 Künstlern von der Kunstakademie Düsseldorf, deren Werke ab morgen zu sehen sind.

Foto: Katalog/Bayer Kultur

Malerei, Fotografie oder Installation - so einfach ist die Unterscheidung der Medien heute nicht mehr. Das zeigen ausgewählte Arbeiten von jungen Künstlern, die in der Endphase ihres Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie stehen oder die Ausbildung kürzlich abgeschlossen haben. Manches lässt sich schwerlich in eine Schublade sortieren. Beispielsweise die Fotografie, die Louisa Clement in Kombination mit einer Wandmalerei in eine Installationssituation gebracht hat und so eher wie eine sanfte Pastellzeichnung wirkt. Die Künstlerin spielt mit der Wirkung von Mustern und Zusammenhängen. Sie vertritt eine von 13 Positionen, die Kuratorin Julia Ritterskamp für die Ausstellung im Bayer Kulturhaus ausgewählt hat.

Zum fünften Mal wird hier zum Abschluss der Saison im Rahmen des stART-Programms "Kunsthochschulen zu Gast" ganz junge Kunst präsentiert. Dieses Mal wird ein Einblick in die Düsseldorfer Akademie gewährt, zum ersten Mal nicht auf eine einzige Klasse beschränkt, sondern als durchaus persönlich Auswahl "First Flush".

Julia Ritterskamp achtete dabei auf eine Mischung der unterschiedlichen Medien: "Außer der Live-Performance ist alles dabei." Natascha Schmitten eröffnet mit ihrer vielschichtigen Malerei auf dem ungewöhnlichen Untergrund Nylon räumliche Tiefe. Thomas Wachholz ging den umgekehrten Weg und wusch mit Alkohol die Farbe von einer gleichmäßig grundierten Leinwand. Oder er "zeichnete" mit dem Abrieb von Zündhölzern auf entsprechend körnigem Untergrund. Ein anderes Beispiel für Malerei zeigt etwa Angelika Trojnarski, die sich für physikalische Phänomene interessiert und diese in ihre Sprache, die der Kunst, übersetzt. Dazu muss sie nicht alles verstehen, meint sie. Der Zustand des Nebels verbindet ihrer Meinung nach Kunst und Wissenschaft. Natürliche Phänomene beschäftigen auch Claudia Mann, beispielsweise die Frage, was im Erdmittelpunkt passiert. In einer Bodenskulptur, die allerdings wenige Zentimeter über dem Parkett zu schweben scheint, ergießt sich ein Kratergebilde aus Aluminium, das an die Abformung erkalteter Lava erinnert.

Felix Contzen hat eine verstörende Videoarbeit beigetragen. Tote Vögel, die er im freien Fall filmte, vermitteln kurz die Illusion, er habe sie zum Leben erweckt. Bilder, die Schönheit und Morbidität, aber auch Gefahr vermitteln. An die Formen von Greifhilfen an einer Kletterwand erinnert Klara Kaysers Installation im Treppenhaus. Viktoria Strecker war gestern noch mit dem Aufbau ihrer äußerst fragilen und fast transparenten 3D-Bilder beschäftigt, die aus einer Art Kunststoffspitze geformt und zusammengesetzt sind.

Die Ausstellung "First Flush" wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet und ist bis 28. Juni im Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37 zu sehen. Öffnungszeiten samstags, sonn- und feiertags 11 bis 17 Uhr. Fürhungen jeden 1. und 3. Sonntag im Monat um 11.15 Uhr. Katalog zehn Euro.

(mkl)
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