Leverkusen Feuerwehrwagen für gefährliche Einsätze

Leverkusen · Atom, Chemie, Biostoffe - gerade beim Umgang mit gefährlichen Stoffen ist höchste Vorsicht geboten. Um darauf vorbereitet zu sein, hat die Feuerwehr Leverkusen einen hochmodernen Gerätewagen für Gefahrgut angeschafft. Er hat unter anderem moderne Messtechnik an Bord.

 16 Tonnen schwer ist der neue Gerätewagen für Gefahrschutz der Feuerwehr.

16 Tonnen schwer ist der neue Gerätewagen für Gefahrschutz der Feuerwehr.

Foto: Miserius, Uwe

"Gefährliche Stoffe und Güter sind in dieser Stadt omnipräsent", sagt Hermann Greven, Leiter der Berufsfeuerwehr. "Der Vorgängerwagen war jetzt 25 Jahre im Dienst. Das ist gerade für diesen Fahrzeugtyp eine sehr lange Zeit." Das neue Gefährt ist mit einer umfangreichen Messtechnik, wie zum Beispiel einem Mehrgasmessgerät, ausgestattet. Dieses untersucht die Konzentration von Stoffen wie Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff in der Luft und löst bei Bedarf einen akustischen und optischen Alarm aus. Aber auch der Sauerstoffgehalt wird damit gemessen. Ist dieser zu hoch, dann ist er leicht entzündbar, bei einer zu niedrigen Messung müssen die Einsatzkräfte einen Atemschutz verwenden.

Gerade die ständige Gefahr von Explosionen und Feuerentzündungen wirkt sich auch auf die Beschaffenheit der eingesetzten Geräte aus. "Vieles von dem, was wir hier haben ist analog", berichtet Florian Krumpen, der im Bereich der Einsatzplanung bei der Feuerwehr tätig ist. "Denn alles, was Technik besitzt, kann Funken schlagen."

Zum weiteren Schutz der Feuerwehrleute sind Ganzkörperanzüge und Desinfektionsmittel für ABC-Gefahren (atomar, biologisch und chemisch) vorhanden. Doch es gibt auch relativ simple Vorrichtungen, wie eine Kühlbox für entnommene Proben, ein Metallbehälter zum Transport von leckgeschlagenen Fässern und eine Markise, unter der bei schlechtem Wetter die Gerätschaften vorbereitet werden können. Im hinteren Bereich des Fahrzeugs befinden sich derweil noch drei Rollwagen, die jeweils spezifisches Material zum Thema Erstangriff, Umpumpen und Dekontamination haben.

Das Haupteinsatzgebiet des 16 Tonnen schweren Wagens ist die Straße. Aufgrund seines tief gelegten Straßenfahrgestells ist er nicht unbedingt geländegängig. "Sollte es einen Einsatz im Wald geben, müsste ein Teil der Ausrüstung das letzte Stück getragen oder umgeladen werden", erläutert Wolfgang Montag aus dem Sachgebiet Einsatzplanung und Gefährliche Stoffe.

Das 650.000 Euro teure Fahrzeug ist bereits im Einsatz und musste schon das ein oder andere mal ausrücken, so zuletzt auch am Montagmittag beim Brand in einem Wohnhaus mit chemischem Rauchgasaustritt an der Clemens-Winkler-Straße in Wiesdorf.

(BQ)
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