Bergisch Neukirchen Feuer fordert Schwerverletzten

Bergisch  Neukirchen · Aus bisher ungeklärter Ursache brannte gestern ein Haus in Bergisch Neukirchen komplett aus. Ein Mann wurde mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Die Löscharbeiten zogen sich rund fünf Stunden hin.

Fachwerkhaus-Brand in Bergisch Neukirchen
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Fachwerkhaus-Brand in Bergisch Neukirchen

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Es sind dramatische Szenen, die sich gestern in Bergisch Neukirchen abspielen: Lothar Bienert erreicht das in Flammen stehende Haus als einer der ersten. "Die Tür stand offen, und die Treppe in den ersten Stock brannte schon lichterloh", berichtete er später. Unmittelbar im Eingangsbereich sei er auf seinen Nachbarn getroffen. "Er hatte schwerste Verbrenungen, konnte nicht mehr sprechen." Er habe den von schweren Brandverletzungen gezeichneten Mann, der dabei gewesen sei, Flaschen mit Flüssiggas aus dem Haus zu tragen, am Ärmel aus der Gefahrenzone gezogen, erzählt Bienert. Er habe es auch einige Male knallen hören, kann aber nicht sagen, ob das Geräusch von Gasflaschen oder abplatzenden Fassadenteilen stammte.

Per Hubschrauber nach Merheim

Gegen 13.55 Uhr bemerken Anwohner Flammen und die starke Rauchentwicklung rund um das Haus am Ende der Wuppertalstraße. Sowohl Bienert als auch der Schüler Leon Schneiders berichten, dass sie umgehend die Feuerwehr alarmiert haben. Die ist zehn Minuten später vor Ort. "Als wir eintrafen, hat das Gebäude in kompletter Ausdehnung gebrannt", sagt Einsatzleiter Gerd Kortschlag. Zunächst werden die Flammen von außen (über eine Drehleiter und einen Trupp mit Atemschutzgeräten) bekämpft. Gegen 15 Uhr ist der verletzte Hausbewohner bereits per Hubschrauber unterwegs in eine Spezialklinik in Köln-Merheim und Kortschlag berichtet, dass inzwischen zwei Gruppen im Inneren löschen und nach einem vermissten Mann Ausschau halten.

"Das Gebäude ist abbruchreif"

Etwas später wird hinsichtlich der Suche Entwarnung gegeben: Alle drei weiteren in dem Haus gemeldeten Personen sind wohlauf, meldet die Polizei der Feuerwehr. Schnell ist aber klar: "Das Gebäude ist abbruchreif", sagt Kortschlag. Die gesamte Holzbalkenkonstruktion des Fachwerkhauses sei in Brand geraten, so dass die Feuerwehrleute später das Dach abtragen müssen, um an die Glutnester in den Etagen darunter zu gelangen. Auch das unmittelbar angrenzende Gebäude wird beschädigt: weil die Flammen über das Dach übergreifen und durch das Löschwasser.

Zwar haben die Wehrleute die Flammen nach rund zwei Stunden unter Kontrolle. Doch die Arbeit von Kortschlag und seinen Kollegen dauert bis in den frühen Abend. Gegen 17.20 Uhr brennt es immer noch an einigen Stellen im inzwischen nicht mehr erreichbaren Keller. Daher lässt Kortschlag das Untergeschoss mit Schaum volllaufen, um die letzten Flammen zu löschen. Vor Ort warten bereits Polizisten, die im Anschluss an die Arbeit der Feuerwehr ihre Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen.

Erschwert werden die Löscharbeiten zu Beginn durch einen zu geringen Wasserdruck. Die Wehren müssen daher Hydranten in einiger Entfernung zum brennenden Haus anzapfen, unter anderem an der Ecke Wuppertalstraße/Imbacher Weg. "Der Wasserversorger hat aber reagiert", berichtet Kortschlag, so dass der Druck unmittelbar am Einsatzort später in Ordnung gewesen sei.

(RP)
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