Leverkusen Fernseh-Kultstreifen verhilft Leverkusen zu eigener Briefmarke

Leverkusen · "Das Millionenspiel" fesselte 1970 auch Millionen Zuschauer. Die Handlung des TV-Klassikers spielt in Leverkusen. Jetzt widmet ihm die Post eine Briefmarke.

 Oben: Dieter Hallervorden als Killer, unten die Briefmarke mit Jörg Pleva.

Oben: Dieter Hallervorden als Killer, unten die Briefmarke mit Jörg Pleva.

Foto: wdr

Deutschland 1970: Regisseur Wolfgang Menge gelingt mit "Das Millionenspiel" nicht nur eine zeitkritische Fiktion über eine Fernsehsendung der Zukunft, sondern auch ein echtter Straßenfeger.

Millionen Menschen sitzen vor den Fernsehgeräten, um das Schicksal des Hauptakteurs Bernhard Lotz aus Leverkusen im Jahr 1980 zu verfolgen. Der lebt in einer von Sensationshunger geprägten Gesellschaft. Die kommerziellen Fernsehanstalten der Zukunft überbieten sich mit sensationellen Sendungen. Am beliebtesten sind die so genannten Todesspiele - sie werden sieben Tage lang live übertragen.

Bernhard Lotz aus Leverkusen (gespielt von dem unvergessenen Jörg Pleva) rennt also nicht nur um eine Million Mark, sondern auch um sein Leben.

Drei professionelle Killer sind ihm auf den Fersen. Endrunde: öffentliche Veranstaltung auf einem Marktplatz - vor den Augen der Nation und den Pistolen der Killer muss Lotz sich ein letztes Mal bewähren, nachdem er ein mörderisches Autorennen überlebte und ein Sportflugzeug landete, obwohl er noch nie im Leben eines gesteuert hatte. Die Kameras verfolgen alles: Von Dächern, aus Autos und Hubschraubern wird seine Flucht dem Publikum vorgeführt.

Die Fiktion gelingt perfekt: Pleva, aber auch Dieter Hallervorden als Profikiller und Dieter-Thomas Heck als Moderator, spielen ihre Rollen derart perfekt, dass beim Sender sogar empörte Anrufe von Zuschauern eingehen, die das Horrorszenario für Realität halten. Die Geschichte spielt im Jahr 1980, erdacht und geschrieben wurde sie bereits zehn Jahre zuvor.

Jetzt hat die Post eine 70-Cent Briefmarke herausgebracht, die in der Serie "Deutsche Fernsehlegenden" das "Millionenspiel" würdigt.

Und damit in gewisser Weise auch Leverkusen - findet zumindest der Leverkusener CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsherr Rüdiger Scholz. Der war zwölf Jahre alt, als der Film erstmals über die Mattscheibe flimmerte, kann sich aber noch gut an die Handlung erinnern. Als er die Briefmarke jetzt entdeckte, war er aus zweierlei Gründen begeistert: "einerseits wegen der wirklich tollen TV-Unterhaltung, andererseits aber auch, weil Leverkusen auf die Art und Weise tatsächlich eine eigene Briefmarke bekommt."

(RP)
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