Leverkusen Fernbushalt trotz Mängel angenommen

Leverkusen · 700 Fernbusse sind in der ersten Woche von der Ersatzhaltestelle Leverkusen abgefahren. Es wird zwar keine Aufstockung der öffentlichen Toiletten am Busbahnhof geben. Die Kunden erwarteten nicht viel, sagt FlixBus.

 Gestern stank das Pissoir am Busbahnhof Wiesdorf bestialisch.

Gestern stank das Pissoir am Busbahnhof Wiesdorf bestialisch.

Foto: HFH

Nach Mazedonien und Polen geht es jetzt vom Busbahnhof Wiesdorf aus mit dem Fernbus. Auch weitere Ziele in Europa, wie Paris, liegen seit einer Woche auf der Route von Leverkusen "in die Welt". Doch wer viele Stunden in den Fernbussen gesessen hat und in Leverkusen aussteigt, der hat vielleicht auch "Bedürfnisse" - menschliche. Zwar gibt es in den Fernbussen eine Toilette. Aber Bus-Toiletten sind eine Geschichte für sich und nicht jedermanns Sache.

Ein einziges Toilettenhäuschen mit einem "Pissoir" für Männer und einem Kombi-Klo für Rollstuhlfahrer männlich und weiblich sowie für Damen ist am Busbahnhof von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Leidlich sauber war die Toilette gestern zwar, aber der Gestank war bestialisch, betäubend. Nach Auskunft der Stadt wird diese Toilette aber täglich gegen 14 und gegen 22 Uhr regelmäßig gereinigt.

 700 Fernbusse sind in der ersten Woche schon von Wiesdorf aus zum Beispiel nach Mazedonien oder Frankreich gestartet.

700 Fernbusse sind in der ersten Woche schon von Wiesdorf aus zum Beispiel nach Mazedonien oder Frankreich gestartet.

Foto: US

Eine Änderung der Infrastruktur am Busbahnhof wird es aber vorerst nicht geben: Man warte ab, bis in etwa eineinhalb Jahren mit dem Umbau des Busbahnhofes begonnen werde. Vorher sei es nicht möglich, neue oder zusätzliche Toiletten zu schaffen. "Außerdem sind bei uns noch keine Beschwerden über die Toiletten angekommen", sagt Stadtsprecherin Julia Trick. Zumindest klappt es jetzt besser mit der "Marschverpflegung" für Weitreisende in den Fernbussen. Der Bahnhofskiosk hatte gestern zum ersten Mal wieder geöffnet. Er war drei Monate lang geschlossen.

Die Fahrgäste für die Fernrouten werden von 6 bis 24 Uhr am Bahnsteig nicht alleine gelassen. An ihren hellgrünen Wetterjacken gut zu erkennen, stehen dort Service-Assistenten der Busfirma bereit und geben Auskünfte. Da fragt eine junge Mutter zum Beispiel, ob man auch passende Kindersitze an Bord hat. Die gibt's in verschiedenen Größen: "Das ist nicht in alllen Fernbussen so", stellt die junge Frau fest. Für das Busunternehmen "MeinFernbus FlixBus" sehe die Bilanz nach der ersten Woche in Leverkusen gut aus, sagt Pressesprecher Gregor Hintz. Die meisten Kunden seien dem Fernbusunternehmen von Köln nach Leverkusen gefolgt. Es habe nur wenige gegeben, die ihre Buchungen zurückgezogen hätten. Die avisierten 700 Abfahrten pro Woche hätten alle stattgefunden. "Wir haben unsere Kunden informiert, dass Leverkusen eine Ersatzhaltestelle ist. Deshalb erwarten sie auch nicht zu viel", sagt Hintz zur Toilettenfrage. Positiv sei, dass die Stadt die Reinigung des Fernbusbahnsteiges intensiviert habe: "Unsere Kunden achten darauf, wie es am Bahnsteig aussieht", weiß Hintz. Langfristig sei aber geplant, nach Köln zurückzukehren. "Wir führen weitere Gespräche mit der Stadt Köln. Dort muss es wieder in der Innenstadt keine Fernbus-Drehscheibe geben."

(RP)
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