Leverkusen FDP zum Tunnel: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Leverkusen · Leverkusener Freidemokraten besuchten mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion den Planungsbereich für die Autobahn 1. Currenta-Vertreter informierten über Deponie und Deponieinhalt.

 Hintergrundwissen vermittelten (v.l.) Christian Zöller (Currenta) und Josef Schiffer (Leiter der Bayer-Deponie). Die FDP Leverkusen hatte den FDP-Landtagsabgeordneten Christof Rasche (3.v.r.) zum A1-Ortstermin eingeladen.

Hintergrundwissen vermittelten (v.l.) Christian Zöller (Currenta) und Josef Schiffer (Leiter der Bayer-Deponie). Die FDP Leverkusen hatte den FDP-Landtagsabgeordneten Christof Rasche (3.v.r.) zum A1-Ortstermin eingeladen.

Foto: Uwe Miserius

Praxis geht über Theorie: Die FDP Leverkusen zeigte ihrem Landtagsabgeordneten Christof Rasche die ganze Problemlage der A1 zwischen Rheinbrücke und Autobahnkreuz einschließlich der Stelzenautobahn. Für Rasche (verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion) war sofort klar: "Ich werde meine Möglichkeiten nutzen und die Problematik im Landtag thematisieren", sagte er angesichts der Verkehrssituation im Leverkusener Stadtgebiet.

Anfang März hatten Kreisvorstand und Ratsgruppe der FDP Leverkusen in einem Brief an die FDP-Landtagsfraktion in Düsseldorf verschärft die Bedeutung eines Tunnels als Ersatz für die A1-Stelze dargelegt. Daraufhin hatte Rasche eine Einladung zum Ortstermin angenommen. Am Mittwoch unternahm er mit Kreisvorsitzendem Dr. Guido Fischer, Ratsherrin Dr. Monika Ballin-Meyer-Ahrens und Ratsherrn Friedrich Busch eine Ortsbesichtigung zwischen Wacht am Rhein und Stelze an der BayArena. Probleme dieser Dimension könne man nicht am grünen Tisch entscheiden, sagte Rasche und riet Entscheidungsträgern aller Fraktionen dringend, nach Leverkusen zu kommen und dafür zu sorgen, dass schnell etwas passiere. Diese hätten sich bislang darauf beschränkt, "die Risse in der Brücke zu besichtigen", spottete Fischer. Ein Zwischenstopp wurde an der Deponie eingelegt. Dort erläuterten Josef Schiffer, Leiter der Deponie Leverkusen, und Christian Zöller, im Chempark verantwortlich für Politik- und Bürgerdialog, den Stand der Dinge und verheimlichten auch nicht, was in der Deponie gelagert ist: In der Gesamtmenge von 6,5 Millionen Tonnen Material sind laut Currenta rund 70 Prozent Bauschutt, Bodenaushub, Schlacken und Aschen, etwa 15 Prozent hausmüllähnliche Abfälle und 15 Prozent Rückstände aus der chemischen Produktion enthalten. Den Inhalt der Deponie zu kennen, dies sei eine wesentliche Bedingung, um eine Bohrung in der Deponie überhaupt zu ermöglichen, sagte Schiffer. Die Kommunikation mit Straßen.NRW sei gut, bestätigte Zöller, man pflege einen engen Austausch.

An der BayArena zeigte Fischer auf, was eine Verbreiterung der Stelze für die Infrastruktur der Stadt bedeuten würde. Man wolle schnellstens Kontakt mit Bayer 04 Leverkusen Geschäftsführer Michael Schade aufnehmen, sagte Ahrens, der Bundesligist sei schließlich ebenfalls betroffen. Der Tunnel sei zwar teurer als die Stelze, resümierte Rasche. Aber es gebe genügend Beispiele, an denen man sich für die teure Variante entschieden habe. Geld sei ja offenbar kein Thema, meinte Busch, zumal E-Autos mit bis zu 4000 Euro gesponsert würden.

Die Verkehrsbelastung, ergänzte Landtagsmitglied Christof Rasche, auf den Autobahnen rund um Leverkusen sei so hoch, dass es jetzt höchste Zeit für einen Tunnel sei. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", hob Rasche hervor.

(gkf)
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