Leverkusen FDP zum Museum: 10.000 Dauerkarten verkaufen - statt 13

Leverkusen · Die Liberalen wollen die Preise für die Morsbroich-Jahreskarten von bisher 17,50 auf 25 Euro erhöhen und eine automatische Verlängerung einrichten.

 Das Museum Morsbroich steht vor einer ungewissen Zukunft. Wirtschaftsprüfer hatten aus finanziellen Gründen zu einer Schließung geraten.

Das Museum Morsbroich steht vor einer ungewissen Zukunft. Wirtschaftsprüfer hatten aus finanziellen Gründen zu einer Schließung geraten.

Foto: Stadt Leverkusen

Die FDP-Ratsgruppe kommt jetzt mit einem neuen, zart utopisch anmutenden Vorschlag zum Erhalt des Museums Morsbroich heraus: Der städtische Kulturbetrieb KulturStadtLev soll umgehend "mit einer aktiven Verkaufsaktion" beginnen, "um die Anzahl der Jahreskarteninhaber für das Museum Morsbroich deutlich und nachhaltig zu erhöhen", beantragt die FDP-Ratsgruppe in einem Schreiben an Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Der Preis für die Karten solle von 17,50 auf 25 Euro erhöht werden. "Gleichzeitig wird bei der Vermarktung mit einem Lastschriftverfahren und einer automatischen Verlängerung der Jahreskarten um jeweils ein Jahr gearbeitet, wie es für andere Dauerkarten auch praktiziert wird." Zudem sollen die Geschäftsleute in der Stadt - und da vor allem die, die für den Erhalt des Museums unterschrieben haben, dazu angehalten werden, sich für den Mehrverkauf der Jahreskarten zu engagieren.

Die FDP begründet: Um das Museumsangebot trotz leeren Stadtgeldsäckels aufrecht erhalten zu können, sollten auch Optionen zur Einnahmeverbesserung genutzt werden. 2015, das merken die Liberalen an, seien aber lediglich 13 Jahreskarten ausgegeben worden, "hier sollte schnellstmöglich agiert werden", betont FDP-Frau Monika Ballin-Meyer-Ahrens und macht diese Zukunfts-Rechnung auf: Schaffe es die KulturStadtLev, 10.000 Karten à 25 Euro zu verkaufen, kämen insgesamt 250.000 Euro rein in die Stadtkasse.

Den Sprung von zuletzt 13 auf die - abgerundet - 769-fache Menge an Karten findet Kulturdezernent Marc Adomat etwas schwierig: "Ich halte 10.000 verkaufte Jahreskarten für das Museum Morsbroch für relativ unrealistisch", merkt er auf RP-Nachfrage an und setzt nach: "Von 13 auf 10.000, das ist einfach sehr hochgegriffen." Nichtsdestotrotz werden sich Politik und Verwaltung in den entsprechenden Gremien mit dem Antrag der Liberalen in den anstehenden Sitzungen befassen.

Nach Adomats Einschätzung, "das ist jetzt aber Spekulation", gehen die Besucher des Museums Morsbroich eher "sehr ausgewählt zu den einzelnen Schauen", statt sich eine Jahreskarte anzuschaffen. Der Dezernent überlegt laut: "Eigentlich müsste man eine Nichtnutzerunfrage unter der Fragestellung ,Warum gehen Sie denn nicht ins Museum' machen, um da mehr herauszufinden. Das wäre allerdings extrem aufwändig zu realisieren."

(RP)
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