Leverkusen Fast meditativ - mit der Sense durchs Wiembachtal

Leverkusen · Sensen beruhigt und schützt die Natur. Wer selbst einmal die Sense führen wollte, hatte kürzlich im Wiembachtal gelegenheit dazu. Die Biologische Station Leverkusen bot einen Sensenkurs für Ehrenamtler - eine spannende Erfahrung, denn über eine Sense lässt sich viel erzählen. Acht Teilnehmer trotzten dem Regen und mähten eine Wiese in Biesenbach.

 Altes Handwerk neu entdeckt. Mähen mit der Sense macht Spaß - in der Natur oder auch im eigenen Garten.

Altes Handwerk neu entdeckt. Mähen mit der Sense macht Spaß - in der Natur oder auch im eigenen Garten.

Foto: Kochanek

Diese vielerorts bereits verschwundenen Lebensräume von Schmetterlingen und Singvögeln haben besonders im Naturschutzgebiet Wiembachtal bei Opladen noch eine Heimat gefunden. Dort stehen Gräser und Kräuter jetzt gegen Ende des Hochsommers teilweise mannshoch und in voller Blüte. Dass sich hinter dem Erhalt dieser Wiesen eine Menge menschlicher Arbeit verbirgt, konnten nun die Ehrenamtler am eigenen Leib erfahren. Angeleitet durch die Biologische Station hatten sie Gelegenheit, ihre Kräfte und ihr Geschick im Umgang mit der Sense zu üben.

Für die Naturschutzstation Leverkusen-Köln des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) ist eine Wiesenmahd jetzt im Sommer reine Routine. Mehr als sieben Hektar wertvolle Wiesenbiotope werden jährlich gemäht. "Allerdings benutzen wir heute in der Regel nicht mehr die Sense", erklärt Sönke Geske, der Geschäftsführer der Station. Die zu pflegenden Flächen seien zu groß und mit dem knappen Personal allein mit der Sense nicht zu schaffen - da helfen jetzt Balkenmäher und Freischneider. "Trotzdem hat die Sense auch ihre Vorteile. Die langsame Mahd ermöglicht vor allem den nützlichen Blindschleichen und Schmetterlingsraupen ein besseres Entkommen", sagt Geske.

Nach etwa 1,5 Stunden konnten die acht Aktiven zufrieden auf die gemähte Feuchtwiese blicken. "Man kommt im wahrsten Sinne des Wortes in Schwung bei der Arbeit - eine fast meditative Tätigkeit. Da vergesse ich glatt die Zeit", sagte Regine Kossler vom Nabu Leverkusen. Wer auch bei Einsätzen für die Natur mitmachen möchte, kann sich unverbindlich unter info@nabu-station-l-k.de melden.

(RP)
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