Leverkusen Fast 150 Jahre Bahnhofsgeschichte(n)

Leverkusen · Fast 150 Jahre Opladener Bahnhofsgeschichte auf gut 30 Plakaten und Texttafeln mit mehr als 100 Fotos aus den verschiedensten Zeitperioden - Das bietet für die nächsten vier Wochen die Ausstellung "Der Bahnhof Opladen im Wandel der Zeit" vom Arbeitskreis Literatur Leverkusen in den Räumlichkeiten des CBT-Wohnhauses Upladin in Opladen. Kurt Kaiß und Markus Tigges verbrachten mehr als ein Jahr damit, alle Fotos, Texte und Dokumente für die Galerie zusammenzustellen. "Wir haben etwa 1000 Euro ausgegeben um alle Aufnahmen einzuscannen", berichtete Ulrich Müller vom Arbeitskreis Literatur. Die meisten dieser Fotos stammen aus den Archiven der Stadt und der örtlichen Zeitungen, wobei Kurt Kaiß auch selbst einige Fotografien beisteuerte.

Die Ausstellung beginnt mit dem Bau des Opladener Bahnhofs 1867 im Zuge der Entstehung der Eisenbahnlinie zwischen Haan und Deutz. Zu dieser Zeit waren noch elf Beamte und acht Arbeiter im Bahnhof beschäftigt. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage mehrmals umgebaut und erweitert, so etwa auch in den Jahren 1883 und 1884 aufgrund neuer - durch die Verstaatlichung der drei Westdeutschen Eisenbahngesellschaften veränderten - Anforderungen.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde der Bahnhof vor allem wegen des vorhandenen Ausbesserungswerks und seiner Funktion als Eisenbahnknotenpunkt stark beschädigt. Allerdings konnte der Betrieb bis Ende des Kriegs, wenn auch mit Einschränkungen, aufrecht erhalten werden. In der Folgezeit wurde der Opladender Bahnhof noch häufiger aus- und umgebaut und beinhaltete in seiner Blütezeit ein Zollamt, eine Güterabfertigung, ein Stellwerk und eine Signalmeisterei. Der Zugverkehr erstreckte sich von Opladen in die gesamte Region und über das Bergische Land hinaus.

Heute zeugen nur noch wenige Überreste von der einstigen Geschäftigkeit. Im Laufe der Umbauarbeiten zur Neuen Bahnstadt mussten so gut wie alle funktionslosen Gebäude weichen - und auch der Bahnbetrieb wird von Solingen aus gesteuert. Seit Ende vergangenen Jahres hält auch die Deutsche Bahn nicht mehr in Opladen, da die beiden Linien RB48 und RE7 vom britischen Unternehmen National Express Rail übernommen wurden.

"Ich bin sehr zufrieden mit unserer Ausstellung", sagte Ulrich Müller und freut sich über die etwa 80 Besucher zur Eröffnung. "Es ist auch eine schöne Sache für die Bewohner des Heims, von denen auch viele ehemalige Opladener Eisenbahner sind", führt er weiter aus.

Zu sehen ist die Ausstellung noch täglich bis zum 8. Juli zu den Öffnungszeiten des Wohnhaus Upladin, Opladener Platz, von 10 bis 18 Uhr.

(mbrü)
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