Leverkusen Farbspiele und steinerne Innenleben in der FlowFineArt-Galerie in Hitdorf

Leverkusen · Als Haus der Stille pflegt die Hitdorfer Galerie FlowFineArt Kontakt mit Künstlern, deren Arbeitsweise zur Ausrichtung passt. Allzu farbige oder exzentrische Malerei gehört da ebenso wenig zum Programm wie auffällige Installationen. Selbst beim Medium Fotografie legt man Wert auf ruhige, sinnliche oder nachdenkliche Sichten auf Mensch und Natur. Wie die Aufnahmen, die Allmuth Lenz mit der Lochkamera gemacht hat und in der Frühlingsausstellung präsentiert, die am Sonntag eröffnet wird.

 Kunsthistorikerin Jennifer Grasshoff von der Galerie FlowFineArt vor einem Werk von Christian Grumbkow in der neuen Ausstellung.

Kunsthistorikerin Jennifer Grasshoff von der Galerie FlowFineArt vor einem Werk von Christian Grumbkow in der neuen Ausstellung.

Foto: R. Matzerath

Sie zeigen in unmittelbarer Nähe des Hitdorfer Hafens marokkanische Hafenansichten, die aufgrund der bevorzugten Technik nicht gestochen scharf sind wie Abbildungen im Reiseprospekt. Manche sind einfach weich gezeichnet, andere lassen die Wirklichkeit wie durch einen Schleier betrachten.

Während sich sonst drei bis maximal vier Künstler die Ausstellungsfläche auf zwei Etagen teilen, wirkt diese Schau wie ein Blick in den Katalog der Bildhauer, Fotografen und Maler, deren Arbeiten während der vergangenen Jahre bereits in dem historischen Gebäude zu sehen waren, einige sogar mehrfach. Bis auf den verstorbenen Peter Royen, von dem zwei klar formale Werke hängen, haben alle anderen neuere Werke aus 2015 abgeliefert. Christian Grumbkow hat etwa mit kräftigen Farben experimentiert, die er senkrecht über die Leinwand laufen ließ. Anschließend wurde der Auftrag mit viel Weiß größtenteils überdeckt und gedämpft. Bettina Hachmann, die sich an ihren Leinwänden geradezu körperlich abarbeitet, hat neben geritzten Bildern in jüngeren Werken eine offene Leinenstruktur eingearbeitet. Die Kettfäden liegen wie ein Zaun über einer mehrfach übermalten, abgewaschenen und verwischten Oberfläche.

Sie korrespondieren mit schlichten Marmorarbeiten von Johannes Dröge, der Grundformen aus der Natur dreidimensional in Stein mit glatt polierter Oberfläche umsetzt. Der Bildhauer Christoph Jakob spielt mit den Gegensätzen von rauer, behauener Struktur und sauber geglätteten Schnittflächen, die den Blick in das edel erscheinende Innere eines Steins erlauben. Einen anderen Ansatz verfolgt Lon Pennock mit seinen Bronzen und Edelstahlskulpturen, die er aus geometrischen Grundformen so zusammensetzt, dass die Aufbauten fast zu kippen scheinen.

Zudem sind dreidimensionale Arbeiten aus Holz und Metall von Klaus Schröder zu sehen. Die Frühjahrsausstellung erstreckt sich auch auf den Innenhof und einen Raum im hinteren Gebäude der Anlage.

Vernissage Sonntag, 13. März, 11-15 Uhr, Rheinstr. 54. Geöffnet: Sa, So 15-19 Uhr. Matinee mit Live-Musik und Führungen, 20. März, 24. April, 29. Mai, 11- 14 Uhr.

(mkl)
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