Leverkusen EVL stellt Mietern "Spardose" in den Keller

Leverkusen · Der Gemeinnützige Bauverein Opladen und das Busunternehmen Wupsi setzen in ihrem Neubau am Busbahnhof Opladen auf ein neues, wegweisendes Blockheizkraftwerk in Kooperation mit der Energieversorgung.

 Die Macher im warmen Heizungskeller (v.l.): GBO-Vorstand Alexander Dederichs, EVL-Chef Rolf Menzel, Ulrich Kremers und Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski.

Die Macher im warmen Heizungskeller (v.l.): GBO-Vorstand Alexander Dederichs, EVL-Chef Rolf Menzel, Ulrich Kremers und Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski.

Foto: Uwe Miserius

Muckelig warm war es gestern beim Ortstermin im Neubau des gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) an der Freiherr-vom-Stein-Straße. Doch das Pilotprojekt, dass die Energieversorgung Leverkusen (EVL), der Bauverein und die Wupsi dort gestern vorstellten, soll nicht nur angenehme Temperaturen für die Mieter des neu errichteten Gebäudes bringen, sondern auch bares Geld sparen.

"Wir können definitiv sagen, dass unser Projekt für die Mieter eine Einsparung von einem Cent pro Kilowattstunde Strom bedeutet", gab EVL-Geschäftsführer Rolf Menzel gestern nicht ohne Stolz bekannt. Das sei auf dem heutigen Strommarkt, wo sich bekanntlich zwei Drittel des Preises aus Steuern und Abgaben zusammensetze, "ein wirklich toller Wert".

Erreicht werden kann er nur, weil ein Viertel des vom hauseigenen Blockheizkraftwerk erzeugten Stroms direkt von den Mietern abgenommen wird. Bisher speisten Blockheizkraftwerke ihrer Energie sofort ins Netz ein. Der direkte Weg zum Mieter spart laut Menzel jedoch jede Menge Abgaben und Entgelte - wie etwa für die Nutzung des Netzes.

Die mit Erdgas betriebene Anlage erzeugt zudem gleichzeitig Wärme und Strom und hilft dadurch gerade im Vergleich zu konventionellen Heizungsanlagen, Energiekosten zu sparen.

"Das ist ein Pilotprojekt für den ganzen Leverkusener Stadtbereich", gab Menzel bekannt. Daher sei die EVL dort auch nicht nur Lieferant, sondern Betreiber, der für alle Reparaturen und Wartungen verantwortlich zeichnet. So gut wie das Projekt laufe, sei eine Ausweitung aber sehr wahrscheinlich. Marc Kretkowski, Vorstandsvorsitzender der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG, bekundete denn auch schon großes Interesse: "Wir können uns sehr gut vorstellen, die Hauptverwaltung unseres Betriebes mit einem solchen Blockheizkraftwerk auszustatten", sagte er gestern. Erfahrungen macht die Wupsi schon jetzt, denn im Gebäude an der Freiherr-vom-Stein-Straße hat sie ihr Opladener Fahrgastzentrum untergebracht.

"Das Blockheizkraftwerk in der Freiherr-vom-Stein-Straße ist für den Gemeinnützigen Bauverein Opladen eine Premiere", bekräftigte Alexander Dederichs, Vorstand der GBO. Und er fügte gleich eine klare Bewertung hinzu: "Neben den wirtschaftlichen Vorteilen für unsere Mieter hat uns vor allem der schonende Umgang mit Ressourcen überzeugt, der dieses Energiekonzept der EVL technisch und ökologisch vorbildlich macht. Wir sehen hier Potenzial für weitere Gebäude in der Stadt".

Auch in denen kann es schon bald kostengünstig sehr warm werden.

(RP)
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