Leverkusen Erzbistum äußert sich zu Missbrauch

Leverkusen · Das Erzbistum Köln äußert sich zu den sexuellen Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. An diesem Wochenende wird zu den Gottesdiensten in den Gemeinden eine Broschüre zum Thema verteilt.

"Erzbischof Joachim Kardinal Meisner will damit allen Gläubigen im Erzbistum ein Informationsangebot in der aktuellen Situation vermitteln", hieß es gestern aus dem Bistum. Der Titel des 30 Seiten starken Hefts: "Zu Vorfällen von sexuellem Missbrauch — Informationen und Dokumente".

Darin enthalten sind unter anderem ein Vorwort vom Kardinal, ein Interview mit Msgr. Dr. Stefan Heße zum Vorgehen in Verdachtsfällen, Auszüge aus dem Hirtenbrief des Papstes an die Kirche von Irland und Adressen der Ansprechpartner im Erzbistum für Opfer sexuellen Missbrauchs.

Im Vorwort schreibt Meisner: "Ich kann nicht verhehlen, dass ich über das Versagen von manchen Priestern und kirchlichen Mitarbeitern nicht nur zutiefst erschüttert, sondern auch zornig bin. Sexueller Missbrauch ist ein verabscheuungswürdiges Vergehen; besonders schlimm aber ist es, wenn ein Priester der Täter ist." Man müsse nun ehrlich und offen handeln. Den Opfern müsse Gerechtigkeit und Hilfe widerfahren. Jedem Verdacht werde konsequent nachgegangen.

In Leverkusen haben möglicherweise Kirchenangehörige selbst Konsequenzen aus den Missbrauchsfällen gezogen: Vom 1. Januar bis gestern traten 131 aus der Kirche aus, davon 70 aus der katholischen und 60 aus der evangelischen Kirche.

Download der Broschüre unter www.erzbistum-koeln.de.

(RP)
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